Indien meldet mehr als 4.500 Todesfälle

Indien verzeichnet mit 4.529 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus einen neuen Höchstwert. Zudem meldet das Gesundheitsministerium heute 267.334 Neuinfektionen.

Damit bleibt die Zahl den dritten Tag in Folge unter der Schwelle von 300.000, unter die sie am Montag erstmals seit dem 21. April wieder gefallen war. Zwischenzeitlich hatte es sogar Tage mit mehr als 400.000 Neuinfektionen gegeben.

Insgesamt gibt es rund 25,5 Millionen bestätigte Ansteckungen. Zudem sind mehr als 283.000 Todesfälle registriert. Einige Experten befürchten aber, dass die tatsächlichen Zahlen fünf- bis zehnmal höher sein könnten. In dem Land leben rund 1,4 Milliarden Menschen.

Indien ist im Zuge einer zweiten Welle zu einem Brennpunkt der Pandemie geworden. Das Gesundheitssystem des südasiatischen Landes ist überlastet und wird mit internationaler Hilfe unterstützt.

Stopp für Vakzinexporte

Ein wichtiger indischer Produzent von CoV-Impfstoff hat angedeutet, dass die geplante Belieferung ärmerer Länder noch monatelang ausgesetzt bleibt. Das Serum Institute of India (SII) gab gestern bekannt, dass Exporte angesichts der starken CoV-Welle im eigenen Land hoffentlich „bis Ende dieses Jahres“ wieder anlaufen können.

Der Ausfall betrifft die Covax-Initiative, die alleine bis Mai 110 Millionen SII-Dosen erwartet hatte, um damit ärmere Länder zu versorgen.

SII produziert in Lizenz AstraZeneca-Impfstoff. Seit März beansprucht Indien die Dosen für sich. Die vertraglich vereinbarten Ausfuhren wurden gestoppt. Covax steht nicht zuletzt deshalb vor einem großen Beschaffungsproblem.

Die globale Impfallianz GAVI, die das Covax-Projekt managt, stehe in engem Kontakt mit SII und mit der Regierung in Neu-Delhi, sagte ein GAVI-Sprecher gestern Abend in Genf. Man hoffe weiterhin, „dass Lieferungen in reduzierter Form im dritten Quartal fortgesetzt werden könnten“.