Virologe bedroht: Belgischer Soldat auf der Flucht

Die Polizei in Belgien sucht in einer großangelegten Fahndung nach einem mutmaßlich Rechtsextremen, der einen bekannten flämischen Virologen mit dem Tod gedroht hat. Nach dem Berufssoldaten wurde gestern zwischenzeitlich auch mit Hubschraubern gesucht. Auch der Nationalpark Hoge Kempen nahe den Niederlanden wurde der belgischen Bundesanwaltschaft zufolge für die Öffentlichkeit gesperrt, um die Suchaktion in dem 12.000 Hektar Gebiet nicht zu behindern.

Die Polizei suchte seit Dienstag nach dem Mann und schloss zwischenzeitlich nicht aus, dass er ins Ausland flieht. Heute Abend dauerte die Fahndung weiter an.

Der Soldat habe einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er staatlichen Strukturen und mehreren Personen mit einem Anschlag drohte, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft Belga zufolge. Die Behörden vermuten, dass der 46-Jährige bewaffnet ist.

Berufssoldat auf Terroristenliste

Der belgische Justizminister Vincent Van Quickenborne sagte dem Bericht zufolge dem belgischen Sender VTM, dass sich die Hinweise gehäuft hätten, wonach der Mann eine akute Bedrohung sei. Der 46-Jährige steht aufgrund seiner rechtsextremen Sympathien wohl seit längerer Zeit auf einer Terroristenliste der belgischen Anti-Terror-Behörde Ocam.

Die Ermittler fanden mutmaßlich das Auto des Verdächtigen in einem Waldstück der Nähe der Ortschaft Dilsen-Stolkkem an der belgisch-niederländischen Grenze. Einem Förster war der Wagen gestern aufgefallen. In dem Auto seien „schwere Waffen“ gefunden worden, so die Bundesanwaltschaft.

Der Virologe Marc Van Ranst und seine Familie wurden Belga zufolge zwischenzeitlich an einen sicheren Ort gebracht. Gegen CoV-Maßnahmen und Impfstoffe zu sein, gehe allzu oft mit Gewaltverherrlichung und rohem Rassismus einher, schrieb der Virologe in der Nacht auf Twitter. „Damit eines klar ist: Solche Drohungen machen nicht den geringsten Eindruck auf mich.“