Schüler und ein Schild mit Corona-Sichterheitsmaßnahmen
APA/Hans Punz
Zentralmatura startet

Reifeprüfung erneut mit CoV-Prägung

Für die Mehrheit von Österreichs Maturantinnen und Maturanten geht es am Donnerstag in die heiße Phase. Mit dem Fach Deutsch startet die Zentralmatura, am Freitag folgt dann die Reifeprüfung aus Mathematik. Nach dem Pfingstwochenende stehen noch die schriftlichen Prüfungen in den Fremdsprachen auf dem Programm. Wie schon im Vorjahr stehen die Abschlussprüfungen im Zeichen der Coronavirus-Pandemie.

Den ersten Abend mit wiedergeöffneten Lokalen hat am Mittwoch eine Gruppe wohl nur verhalten gefeiert: Für Österreichs Maturantinnen und Maturanten startet am Donnerstag die Zentralmatura. Den Anfang macht dabei einmal mehr die Klausur aus dem Fach Deutsch, bevor es einen Tag später mit der schriftlichen Mathematikprüfung weitergeht.

Für manche Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen begann die heiße Phase der Matura allerdings bereits am Mittwoch. Denn bereits einen Tag vor Beginn der Zentralmatura starteten jene Reifeprüfungen, deren Aufgaben nicht vom Bildungsministerium vorgegeben werden – und somit nicht Teil der Zentralmatura sind. Dazu gehören etwa die Fachklausuren an den Berufsbildenden höheren Schulen (BHS) oder auch Russisch an der AHS.

Nach dem Pfingstwochenende auf dem Programm stehen noch die schriftlichen Prüfungen in den Minderheitensprachen (25. Mai), in Englisch (26. Mai), in Latein und Griechisch (27. Mai), in Französisch (28. Mai) und in Italienisch (31. Mai). Insgesamt treten laut Bildungsministerium an AHS und BHS rund 40.000 Maturantinnen und Maturanten an 737 Prüfungsstandorten an. Für diese wurden rund 222.000 Testhefte mit rund 4,5 Mio. Seiten gedruckt.

Testpflicht und Ersatztermine

Bereits das zweite Jahr in Folge drückt auch heuer die CoV-Pandemie der Matura ihren Stempel auf. Wenngleich manche aktuelle Bestimmung im Vorjahr noch kein Thema war: Um ihre Maturaprüfungen zu absolvieren, müssen die Schülerinnen und Schüler diesmal einen negativen CoV-Test vorweisen. Dieser kann unmittelbar vor der Prüfung an Ort und Stelle abgelegt werden. Das Bildungsministerium appellierte aber im Vorfeld, schon in den Tagen davor entweder einen PCR-Gurgeltest (Gültigkeitsdauer: 72 Stunden) oder in einer Teststraße bzw. Apotheke einen Antigen-Test (Gültigkeitsdauer: 48 Stunden) zu machen.

Von der Testpflicht ausgenommen sind nur diejenigen, die – per ärztliche Bestätigung, Antikörpertest oder abgelaufenen Absonderungsbescheid – eine überstandene CoV-Infektion nachweisen können.

Heuer ebenfalls neu ist die Einführung von Ersatzterminen: Wer am Prüfungstag als K1-Person in Quarantäne ist, einen falsch positiven Coronavirus-Test abgeliefert hat oder krank ist (egal, welche Krankheit), muss nicht wie sonst üblich im Herbst erneut sein Glück versuchen. Für diese Schüler finden – natürlich mit anderen Aufgaben – zwischen 7. und 11. Juni Ersatzprüfungstermine statt.

Jahresnote spielt erneut Rolle

Bereits aus dem Vorjahr bekannt sind hingegen die gelockerten Prüfungsbedingungen. Dazu zählt, dass die Schülerinnen und Schüler für die Bewältigung der Aufgabenstellungen eine Stunde mehr Zeit bekommen. Sie müssen auch schriftlich nur in drei Fächern maturieren. All jene, die vier Fächer für die schriftliche Prüfung gewählt haben, können ein nicht verpflichtendes Fach streichen. Stattdessen gilt dann die Note im Jahreszeugnis auch als Maturanote.

Auch sonst spielt die Zeugnisnote eine wichtige Rolle: Die Maturanote in einem Fach setzt sich auch heuer zu gleichen Teilen aus der Klausurnote und der Jahresnote zusammen. Steht man genau zwischen zwei Noten, „sticht“ die Klausurnote. Ausnahme: Werden bei der schriftlichen Matura weniger als 30 Prozent der möglichen Punkte erreicht, ist automatisch ein „Nicht genügend“ die Folge. Doch auch diese Scharte kann noch ausgewetzt werden. Am 16. und 17. Juni finden die Kompensationsprüfungen statt. Bei diesen – mündlichen – Prüfungen können sich die Schülerinnen und Schüler ihre negativen Maturanoten ausbessern.

Mündliche Matura wieder freiwillig

Die eigentliche mündliche Matura findet dieses Jahr wieder nur freiwillig statt. Maturantinnen und Maturanten können die mündlichen Prüfungen entweder ganz auslassen oder auch nur in einem oder zwei Fächern antreten. Die Themenbereiche können dabei um bis zu 30 Prozent gekürzt werden. Wer auf den Antritt verzichtet, bekommt im Maturazeugnis in der Rubrik für die mündliche Reifeprüfung einfach die Note des Jahreszeugnisses eingetragen.

Absolviert man die mündliche Prüfung freiwillig, setzt sich die Maturanote wieder aus dem Ergebnis der Prüfung und der Jahresnote zusammen. Der Antritt wird überdies im Maturazeugnis vermerkt. Interessant ist der freiwillige Antritt damit vor allem für jene, die ihre Jahresnote verbessern möchten. Entsprechend selten wird auch heuer diese Möglichkeit genützt werden. Anberaumt ist die mündliche Matura jedenfalls von 7. Juni bis 7. Juli.