Tschechien wartet noch auf Impfdosen aus Österreich

Während Tschechien weiterhin auf die Anfang April unter anderem von Österreich in Aussicht gestellten CoV-Impfdosen wartet, soll das Land nun von Serbien unterstützt werden. Belgrad will das tschechische Impfprogramm mit 100.000 Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins unterstützen, teilte der tschechische Regierungschef Andrej Babis gestern nach einem Treffen mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in Prag mit.

Babis äußerte sich vor dem Hintergrund einer Verlangsamung im tschechischen Impfprogramm. Gestern wurden in Tschechien 78.317 Impfungen verabreicht, um fast 3.500 weniger als vor einer Woche. Bisher wurden in dem Land mit zehn Millionen Einwohnern knapp 4,3 Millionen Dosen injiziert. 1,125 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner gelten als vollständig immunisiert.

Kanzleramt: 15.000 Dosen AstraZeneca geliefert

Tschechien wartet einem Medienbericht zufolge immer noch auf jene Dosen, die die mitteleuropäischen Länder Slowenien, Österreich und Ungarn dem Land Anfang April vor dem Hintergrund des Konflikts um die EU-Impfstoffverteilung versprochen hatten. Insgesamt ging es dabei um 80.000 Impfdosen.

Die tschechische Regierung bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass sich die Lieferung der Impfdosen aus Slowenien, Österreich und Ungarn verzögere. Sie sollen nun bis Ende Juni eintreffen. Laut Bundeskanzleramt wurden 15.000 für Österreich bestimmte Dosen des Impfstoffs AstraZeneca direkt an Tschechien geliefert.

EU-Plan zur Umverteilung abgelehnt

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte Anfang April mitgeteilt, er werde in Abstimmung mit dem damaligen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) „Tschechien auf bilateralem Weg mit 30.000 Impfdosen unterstützen“.

Tschechien hatte gemeinsam mit Österreich und Slowenien den ursprünglichen Plan zur Umverteilung von zehn Millionen Biontech/Pfizer-Dosen in der EU zugunsten von Nachzüglern abgelehnt, wodurch es um 140.000 Dosen im Rahmen eines Solidaritätsausgleichs umfiel.