Österreichs Generalstabschef leitet EU-Militärausschuss

Der österreichische Generalstabschef Robert Brieger wird neuer Leiter des Militärausschusses der Europäischen Union (EUMC). Der 64-Jährige ist gestern in Brüssel von den 27 EU-Staaten zum Nachfolger des italienischen Generals Claudio Graziano gewählt worden und soll sein neues Amt am 1. Juni 2022 antreten. Das aus den Generalstabschefs der EU-Staaten bestehende Gremium ist für die Umsetzung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik verantwortlich.

Der Militärausschuss leitet auch die EU-Operationen, wobei die operationelle Umsetzung dem Militärstab der Europäischen Union (EUMS) obliegt. Dessen Leitung hatte in den Jahren 2013 bis 2016 schon einmal ein Österreicher inne, und zwar Generalleutnant Wolfgang Wosolsobe.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich in einer Aussendung erfreut über die Wahl eines Österreichers in diese Funktion. „Österreich übernimmt hiermit eine besondere Rolle im Sicherheitsbereich der EU.“ Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) sah eine „weitere Bestätigung für die ausgezeichneten Leistungen der österreichischen Soldatinnen und Soldaten im internationalen Staatenverbund“.

Lange militärische Karriere

Der 64-jährige Brieger ist seit 24. Juli 2018 Generalstabschef des Österreichischen Bundesheeres. Er begann seine militärische Laufbahn 1975 mit dem Präsenzdienst. Von 1976 bis 1979 besuchte er die Militärakademie und wurde 1982 Kompaniekommandant im Panzerbataillon 33. Von 1985 bis 1988 absolvierte er die Generalstabsausbildung.

Er war zwölf Jahre lang für die militärstrategische Führung sowie die Planung und Vorbereitung der Einsätze des Bundesheeres im In- und Ausland in verschiedenen Leitungsfunktionen im Verteidigungsministerium verantwortlich. 2001 und 2002 war er Kommandant des österreichischen Kontingents im Kosovo und führte von 2011 bis 2012 als Kommandant der EUFOR-Truppe in Bosnien und Herzegowina 1.700 Soldatinnen und Soldaten aus insgesamt 25 Nationen.