Kolumbien öffnet Grenzen – Panama schließt zugleich

Kolumbien hat die Grenzen mit vier seiner fünf Nachbarstaaten trotz Pandemie wieder geöffnet. Das Außenministerium des südamerikanischen Landes gab gestern (Ortszeit) die Öffnung der Grenzen mit Panama, Peru, Ecuador und Brasilien bekannt – nur nicht mit Venezuela.

Begründet wurde das mit dem Wunsch nach einer Wiederbelebung der Wirtschaft. Panama machte die gemeinsame Grenze mit Kolumbien jedoch kurz darauf wieder dicht. Auch Ecuador will nicht ganz mitziehen.

Panamas Außenministerium erklärte, die Entscheidung des Nachbarn gefährde Fortschritte in der Eindämmung der Pandemie und in der Grenzsicherung. Man habe daher entschieden, die Land-, See- und Flussgrenzen mit heute für Einreisende aus Kolumbien vorübergehend zu schließen. Ecuadors Außenministerium erklärte, eine Wiederöffnung der Grenze könne nur gemeinsam entschieden werden. Die Landgrenzen sollten wegen der Pandemie vorerst geschlossen bleiben.

Nur drei Prozent in Lateinamerika voll immunisiert

In Lateinamerika und der Karibik gibt es nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) „eklatante Lücken“ beim Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen. Nur drei Prozent der mehr als 650 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen der Region seien bisher vollständig geimpft, sagte PAHO-Direktorin Carissa Etienne gestern.

Sie rief in einer Onlinepressekonferenz dazu auf, die übermäßige Abhängigkeit von Importen essenziellen Medizinbedarfs durch eine verstärkte Herstellung in den Ländern selbst zu mindern. Lediglich vier Prozent medizinischer Produkte, die bisher während der Pandemie in der Region benutzt worden seien, stammten aus der Region.