Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)
APA/Herbert Neubauer
Coronavirus

Impftermine werden für alle freigegeben

Bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag angekündigt, dass demnächst in allen Bundesländern Impftermine für alle Altersgruppen freigeschaltet werden. Nächste Woche wird auch über ein Ende der Maskenpflicht entschieden.

Bisher vergibt Niederösterreich als einziges Bundesland auf seiner zentralen Anmeldeplattform Termine für alle Altersgruppen. Außerdem wird nun die Impfung bei Hausärzten für alle Altersgruppen freigegeben. Laut Mückstein besteht die Empfehlung, nach Altersstufen vorzugehen, weiterhin. In einer neuen Verordnung, die in den kommenden Tagen in Kraft treten soll, könnten Ärztinnen und Ärzte selbst frei entscheiden, „etwa wenn genügend Impfstoff“ vorhanden sei.

„Jetzt geht es mit dem Impfen tatsächlich voll los“, sagte Mückstein angesichts der nun zur Verfügung stehenden Mengen an Vakzinen. Er rechne auch damit, dass die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Impfstoff von Biontech und Pfizer in Kürze für die Zwölf- bis 15-Jährigen zulassen werde. Über den Sommer werde man auch in dieser Altersgruppe einen qualifizierten Anteil durchimpfen.

Der Impfstoffmangel scheint zu Ende zu sein: Pro Woche treffen laut Mückstein 400.000 bis 500.000 Dosen in Österreich ein. Bisher haben etwa 40 Prozent der aktuell impfbaren Bevölkerung ab 16 Jahren eine erste Impfung erhalten.

Entscheidung über Aus für MNS-Pflicht

Nächste Woche wird die Entscheidung über ein mögliches Ende der Verpflichtung fallen, Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Am Freitag kommender Woche tagen diesbezüglich Experten mit den Landeshauptleuten. Das gab Kurz nach einer Expertenrunde zur Schutzimpfung bekannt.

Man werde sich die Infektionszahlen ansehen und dann informieren, wann die nächsten Sicherheitsstandards abgebaut werden können, um bis zum Sommer in der Normalität anzukommen. „Aber wir werden nicht leichtsinnig werden“, sagte Kurz.

Bald würden zwei Drittel aller Österreicher geimpft sein, die das auch wollten, so Kurz unter Verweis auf die Erstimpfungen. Auch die 7-Tage-Inzidenz sei auf einem sehr niedrigen Niveau, so der Bundeskanzler. „Nach den Öffnungen wird nun auch spekuliert, wann die Maskenpflicht fällt.“ Entsprechende Beratungen über die nächsten Schritte wird es am 28. Mai geben.

Nachimpfung im Herbst nötig

Im Herbst werden – wie bereits mehrfach angekündigt – zudem Nachimpfungen starten, um die Immunisierung aufrechtzuerhalten. Laut Empfehlung der Expertinnen und Experten wird man im Herbst einen Booster brauchen, um den CoV-Schutz aufrechtzuerhalten. „Die Bundesländer haben mit den Vorarbeiten für die Logistik bereits begonnen“, so Kurz.

Laut dem Impfexperten Herwig Kollaritsch gibt es noch keine genauen Daten, man gehe aber – abhängig vom Präparat – von einer Schutzdauer von sechs bis neun Monaten aus. Daraus ergebe sich, dass man im Herbst mit den Auffrischungen beginnen muss. „Das muss nicht auf den Tag genau sein, aber es ist notwendig, um den Impfschutz zu erhalten.“ Das Virus werde nicht verschwinden.