Russland übernimmt Vorsitz im Arktischen Rat

Russland hat für die kommenden zwei Jahre den Vorsitz im Arktischen Rat übernommen. Der isländische Außenminister Gudlaugur Thor Thordarson reichte den Ratsvorsitz heute in Reykjavik an seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow weiter.

Dazu übergab er Lawrow symbolisch den Hammer des Ratsvorsitzenden. Zuvor segnete der Rat erstmals einen langfristigen strategischen Plan ab, der bis zum Jahr 2030 reicht. Auch eine gemeinsame Abschlusserklärung unterzeichneten die Außenminister.

Der Arktische Rat ist das wichtigste Forum zur Zusammenarbeit in der Arktis. Im Fokus stehen dabei insbesondere der Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung in der Region um den Nordpol. Der Rat wurde 1996 gegründet und feiert damit in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Ihm gehören neben Russland und Island die USA, Dänemark, Finnland, Kanada, Norwegen und Schweden an.

Bereits am Vortag waren die Außenministerinnen und -minister in Reykjavik zu einem Arbeitsabendessen zusammengekommen. An dessen Rande hatte sich Lawrow erstmals mit US-Außenminister Antony Blinken getroffen. Dabei ging es nach Angaben beider Seiten um eine mögliche Normalisierung der Beziehungen. „Das Gespräch erschien mir konstruktiv“, sagte Lawrow. Das US-Außenministerium teilte mit, neben der „Unterdrückung“ der Opposition sei es bei dem Gespräch auch um Russlands Militäraufmärsche in und nahe der Ukraine gegangen.