Spanischer Poet Francisco Brines gestorben

Der spanische Dichter Francisco Brines ist tot. Der Gewinner des angesehenen Cervantes-Literaturpreises von 2020 starb gestern im Alter von 89 Jahren in einem Krankenhaus in Gandia in der Region Valencia, wie der öffentlich-rechtliche TV-Sender RTVE und das spanische Kulturministerium unter Berufung auf Ärzte und die Verleger des Poeten mitteilten.

Ministerpräsident Pedro Sanchez würdigte Brines auf Twitter als „Meister der Dichtung“ und schrieb auch: „Uns bleiben seine intimistischen Werke, die voller Humanismus und Sinnlichkeit sind.“

Mitglied der „Generation der 1950er“

Brines galt als einer der wichtigsten spanischen Poeten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war einer der letzten noch lebenden Vertreter der „Generation der 1950er“, die als Kinder den spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) erlebt hatten.

Der spanische Dichter Francisco Brines in einer Archivaufnahme von 2008
picturedesk.com/EPA/Javier Lizon

Der Dichter lag seit vorigem Samstag im Krankenhaus. Erst am 12. Mai hatte der gesundheitlich angeschlagene Brines in seinem Haus in Oliva in Valencia den spanischen König Felipe VI. und dessen Gattin Letizia empfangen. Das Königspaar überreichte ihm bei dieser Gelegenheit den Cervantes-Preis, der als die wichtigste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt gilt und mit 125.000 Euro dotiert ist.

Eines der bekanntesten Werke von Brines ist der Gedichtband „El otono de las rosas“ (Der Herbst der Rosen), in dem es um das Glück eines erfüllten Lebens geht. Die Kunst des Gedichteschreibens bezeichnete Brines einmal als „wunderbare Gabe“. Kulturminister Jose Manuel Rodriguez Uribes sagte vor einigen Tagen aus Anlass der Überreichung des Cervantes-Preises, Brines’ poetisches Werk reiche „vom Greifbaren bis zum Metaphysischen und Spirituellen“ und strebe immer „nach Schönheit und Unsterblichkeit“.