Wirtschaft in Euro-Zone wächst stärker als erwartet

Erste Lockerungen der CoV-Maßnahmen haben der Wirtschaft der Euro-Zone im Mai zum kräftigsten Wachstum seit mehr als drei Jahren verholfen. Der Einkaufsmanagerindex – der Industrie und Dienstleister zusammenfasst – stieg unerwartet deutlich um 3,1 auf 56,9 Punkte.

Das sei der höchste Wert seit Februar 2018, teilte das Institut IHS Markit heute zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen mit.

Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 55,1 gerechnet. Das Barometer signalisiert ab 50 ein Wachstum. „Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen stieg in der Euro-Zone so stark wie seit 15 Jahren nicht mehr, da sich die Währungsunion von den virusbedingten Einschränkungen erholt“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson

Das habe den Dienstleistern einen deutlichen Aufschwung beschert, der von einer abermals rekordnahen Expansion der Industrie begleitet werde. Das lasse darauf hoffen, dass die Währungsunion im Frühjahr ihre Rezession beendet und wieder wächst.

Rekordwert in Großbritannien

Auch in Großbritannien stehen die Zeichen auf Wirtschaftserholung. Der Einkaufsmanagerindex stieg dort im Mai um 1,3 Punkte auf 62,0 Zähler. Das ist der höchste jemals ermittelte Wert. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 61,9 Punkten gerechnet.

In der Industrie stieg der Indikator, der seit 1992 ermittelt wird, überraschend deutlich auf 66,1 Punkte. Das ist ebenfalls der höchste jemals ermittelte Wert. Das Barometer für die Dienstleister stieg weniger deutlich auf 61,8 Punkte, signalisiert aber auch klar Wachstum. Der Wert blieb etwas hinter den Erwartungen zurück.

Markit führt die Entwicklung vor allem auf die jüngste Lockerung der CoV-Beschränkungen zurück. Die aufgestaute Nachfrage und verbesserte Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt beflügelten die Wirtschaft. Allerdings sei auch der Kostendruck so stark wie seit fast 13 Jahren nicht mehr.