Einsätze gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger in Türkei

Türkische Einsatzkräfte sind in mehreren Provinzen gegen mutmaßliche Gülen-Anhängerinnen und -Anhänger vorgegangen. In 14 Provinzen seien 84 Menschen festgenommen worden, berichtete die regierungsnahe Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi heute.

Die Staatsanwaltschaft in Ankara ordnete zudem die Festnahme von 127 mutmaßlichen Anhängern des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen an.

Die türkische Führung macht ihn und seine Anhänger für den Putschversuch 2016 verantwortlich. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als Terrororganisation.

Zehntausende Menschen seit 2016 verhaftet

Seit dem Umsturzversuch im Juli 2016 wurden in der Türkei Zehntausende Menschen verhaftet und mehr als 100.000 Staatsbedienstete entlassen. Allein rund 21.000 Mitarbeiter der Streitkräfte wurden nach offiziellen Angaben des Dienstes enthoben.

Anadolu meldete außerdem, dass ein Einsatz in acht Provinzen gegen das organisierte Verbrechen begonnen worden sei – mit dem Ziel, 171 Verdächtige festzunehmen. Über den genauen Hintergrund der Operation ist nichts bekannt.

In der Türkei sorgen derzeit die regelmäßig veröffentlichten Videos des Mafia-Bosses Sedat Peker für viel Aufmerksamkeit. Darin legt der flüchtige Peker mutmaßliche Verbindungen von Regierungsmitgliedern zum organisierten Verbrechen offen. Besonders Innenminister Süleyman Soylu steht dabei im Fokus.