17. Architekturbiennale Venedig startet

Morgen startet die 17. Ausgabe der Architekturbiennale Venedig unter dem Titel „How will we live togehter?“. Die Ausgabe musste vergangenes Jahr aufgrund der Pandemie verschoben werden. Insgesamt gibt es bis 21. November mehr als 60 Länderpavillons zu sehen. Kuratiert wurde die Ausgabe vom libanesischen Architekten Hashim Sarkis.

Das Projekt des österreichischen Pavillons „Platform Austria“ der beiden Kuratoren Helge Mooshammer und Peter Mörtenböck basiert auf Beiträgen von 50 Bloggern, die sich Gedanken zum Thema Plattform-Urbanismus gemacht haben.

Der Pavillon als Plattform

Für Mooshammer fungiert der Pavillon selbst als Plattform – sowohl für die nun vorab eingereichten Beiträge der Blogger als auch für die Auseinandersetzung des Publikums. Ab dem Spätsommer soll es – wenn die CoV-Situation es zulässt – auch Diskussionsveranstaltungen im Hof des Pavillons geben. Die Biennale an sich sei eine Möglichkeit, um Botschaften zu formulieren, so der Wissenschafter.

Ausstellungsansicht Plattform Austria
Biennale Architettura/Ugo Carmeni

Daher setze man mit den prominent platzierten Slogans (von „Access is the new Capital“ bis zu „The Platform is my Boyfriend“) bewusste Zeichen. „Unser Pavillon ist sicherlich ein Botschafter. Botschaften stehen im Zentrum, und die Slogans werfen Fragen auf. Es ist nicht eine Einzelschau, sondern ein Zusammenkommen von 50 Stimmen aus der ganzen Welt.“

Deutsche Visionen für das Jahr 2038

Der deutsche Pavillon entführt in das Jahr 2038, das allerdings nur via QR-Codes zugänglich ist. Sie sind überall: auf dem Boden, auf den Wänden. Richtet man die Handykamera darauf, wird man zu verschiedenen Videos auf der Website 2038.xyz geführt, die ein internationales Team von Architekten, Künstlern, Ökologen, Ökonomen und Schriftstellern kreiert hat, um die Geschichte der Zukunft zu erzählen.

Auch im kanadischen Pavillon ums Ecks ist man ohne Smartphone aufgeschmissen. So wurde der gesamte Bau in knallgrünes Tuch gehüllt. Via QR-Code gerät man zu einer speziell entwickelten Skin auf Instagram, durch die man plötzlich kanadische Bauwerke sieht, die in den vergangenen Jahren als Kulissen für Action-Filme dienten. Mit einem Klick hat man ein Foto gemacht, das man dann sogleich auf der sozialen Plattform teilen kann. Laut den Kuratoren ist „Impostor City“ (etwa „Betrüger-Stadt“) eine „spielerische Kritik kultureller Selbst-Präsentation“.

Aber auch weniger theoretische Beiträge finden sich in den Länderpavillons in den Giardini: Südkorea setzt sich in mehreren Beiträgen mit der „Schule von morgen“ auseinander und verbindet gemütliches, nachhaltiges Mobiliar mit Distance-Learning via Bildschirm.