Bangladesch verhängt Lockdown in Flüchtlingslagern

Angesichts steigender Infektionszahlen hat Bangladesch in seinen Lagern für muslimische Flüchtlinge aus dem Nachbarland Myanmar einen Lockdown verhängt. Die strengeren Regeln sollen zunächst eine Woche lang gelten, wie die nationale Behörde für Migration heute mitteilte.

Die mehr als eine Million Angehörigen der muslimischen Rohingya-Minderheit aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar kommen, dürfen die Lager nun nicht mehr verlassen.

Rohingya in einem Flüchtlingslager
APA/AFP/Miraj Kateb

Hunderttausende Rohingya waren 2017 vor Militärgewalt in das muslimische Bangladesch geflüchtet. Dort leben sie in Camps. Die Vereinten Nationen bezeichnen ihre Verfolgung als Völkermord. Myanmar steht wegen der Verfolgung international in der Kritik.

Sorge vor starker Ausbreitung

Es wird befürchtet, dass sich das Virus in den Massenunterkünften stark ausbreitet. In den vergangenen Tagen seien jeweils bis zu 45 Neuinfektionen gemeldet worden, hieß es von den zuständigen Gesundheitsbehörden. Insgesamt seien in den Lagern bisher 863 Coronavirus-Fälle und 13 Todesfälle im Zusammenhang mit CoV erfasst worden.

In Bangladesch, das auch eine Grenze mit dem stark von der Pandemie betroffenen Indien teilt, steigen die CoV-Zahlen insgesamt. Seit Pandemiebeginn wurden in dem Land mit 160 Millionen Einwohnern mehr als 785.000 Infektionen und mehr als 12.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erfasst.