Wie die Zukunft des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM) Wien aussehen könnte, steht noch heute im Zentrum einer unabhängig vom Museum ausgerichteten Tagung im Literaturhaus Wien. Unter dem Titel „Heeresgeschichtliches Museum neu? Chancen einer angesagten Reform“ wollen sich Historikerinnen und Historiker, Kuratoren, Pädagogen und Museologen mit Zukunftsfragen auseinandersetzen. Das HGM stand zuletzt nach heftiger Rechnungshof-Kritik im Fokus mehrerer Evaluierungen.
„Das Verteidigungsministerium kündigte zwar wiederholt Reformen und eine Neubesetzung an, doch konkrete Schritte sind bislang nicht erkennbar. Offen ist auch, in welche Richtung der Reformprozess gehen und in welchem Rahmen er stattfinden soll“, heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung, für die Elena Messner (Institut für Slawistik, Universität Klagenfurt) und Peter Pirker (Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck) verantwortlich zeichnen. Die Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin hatte schon im vergangenen Jahr zur Diskussion „#HGMneudenken“ geladen.
Tagung im Livestream
Die Tagung ist via Livestream auf der Homepage des Literaturhauses zugänglich. Auf dem Programm steht heute eine Diskussion unter anderen mit Heidemarie Uhl und Eva Blimlinger zum Thema „Was kommt nach der Ausstellung ‚Republik und Diktatur?‘“ Die Schau wurde von der Expertenkommission um Museumsbund-Präsident Wolfgang Muchitsch als „nicht mehr zeitgemäß und insgesamt unzureichend“ bezeichnet.
Muchitsch nimmt schließlich auch an der abschließenden Diskussion teil, die sich einem möglichen Leitbildprozess für das HGM widmet. Mit ihm diskutieren unter anderen der Historiker Dieter-Anton Binder, die Judaistin und Kunstwissenschaftlerin Felicitas Heimann-Jelinek und der Publizist Martin Fritz.