Nepal ruft Neuwahlen inmitten von schwerer CoV-Welle aus

Inmitten einer schweren Pandemiewelle hat Nepals Präsidentin das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen. Die Abstimmung werde im November stattfinden, kündigte Staatschefin Bidhya Devi Bhandari heute an. Zuvor seien sowohl Ministerpräsident KP Sharma Oli als auch Sher Bahadur Deuba, Chef des oppositionellen Nepali Congress, an der Regierungsbildung gescheitert. Das Parlament wurde bereits zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten aufgelöst.

Der Himalaya-Staat ist mit schweren politischen Unruhen konfrontiert. Oli, Chef der nepalesischen kommunistischen Partei, war erst vergangene Woche wieder zum Ministerpräsidenten ernannt worden, nachdem kein Parteiführer eine Mehrheit im Parlament zusammenbekam. Zuvor hatte der 69-Jährige allerdings eine Vertrauensabstimmung im Parlament verloren. Oli ist seit 2018 an der Macht. Seine Koalition zerbrach, weil sich seine Partner von der maoistischen Zentrumspartei gegen ihn wendeten.

Derweil kämpft Nepal gegen eine schwere Pandemiewelle. In dem Land mit seinen knapp 29 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen fehlt es an Sauerstoff und Impfstoffen. Die Behörden berichten von etwa 200 Todesfällen pro Tag. Fachleute gehen jedoch von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.