Westbalkan: Schallenberg hofft auf Beitrittsgespräche im Juni

ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg hat heute gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Slowenien, Anze Logar, und Tschechien, Jakub Kulhanek, den gemeinsamen Westbalkan-Besuch fortgesetzt. In Albaniens Hauptstadt Tirana haben sie sich gemeinsam mit Albaniens Außenministerin Olta Xhacka für eine zügige Erweiterung der EU auf dem Westbalkan ausgesprochen.

Schallenberg hoffe, dass noch unter der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft bei einer Regierungskonferenz im Juni der Startschuss für die Aufnahme von Beitrittgesprächen mit Albanien und Nordmazedonien gegeben werde.

Beide Länder hätten ihre „Hausaufgaben“ in den vergangenen Jahren gemacht und dabei „Beachtliches geleistet“, nun gebe es keinen Anlass für weitere Verzögerungen. Eine Entkoppelung der Aufnahme der Beitrittsgespräche von Albanien und Nordmazedonien lehnte Schallenberg auf Mediennachfrage dezidiert ab.

Schallenberg für rasche Erweiterung

Schallenberg sprach sich erneut für eine rasche Erweiterung der EU um alle sechs Länder des Westbalkans aus, zu dem neben Albanien und Nordmazedonien auch noch Bosnien-Herzegowina, der Kosovo, Serbien und Montenegro zählen. Diese sei aus politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Gründen im „strategischen Interesse“ aller EU-Mitgliedsstaaten, betonte der Außenminister. „Erst dann werden wir die historische Teilung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg überwunden haben.“

Albaniens Außenministerin Xhacka gab zu bedenken, dass Albanien schon jetzt politisch, wirtschaftlich und auch in Sicherheitsfragen eng mit der EU verflochten sei. „Alles, was bei uns passiert, geht auch die EU-Länder an.“ Aber allein wegen der Sicherheitspolitik müssten alle EU-Staaten ein strategisches Interesse an einer Erweiterung auf dem Westbalkan haben.