Derzeit 181 Schulpsychologen für 1,1 Millionen Schüler

In Österreich stehen für 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler derzeit 181 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen zur Verfügung, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von NEOS durch ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann. Sie beraten neben den Kindern auch Eltern, Lehrer oder Schulaufsicht. Faßmann hatte zuletzt eine Aufstockung der Stellen um 20 Prozent angekündigt. Für NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre ist das „ein erster, aber zu kleiner Schritt“.

Geplant ist die Aufstockung ab Herbst, und zwar für vorerst ein Jahr, heißt es aus dem Ministerium. Bei Bedarf sei aber auch eine Verlängerung möglich. Generell sollen künftig vermehrt auch andere psychosoziale Unterstützungskräfte wie Sozialarbeiter und Sozialpädagogen zum Einsatz kommen. Entsprechende Konzepte würden mit den Ländern abgestimmt, wird in der Anfragebeantwortung angekündigt.

Künsberg Sarre pochte auf deutlich mehr zusätzliche Stellen in der Schulpsychologie. Der Bedarf sei da. Sie forderte, dass Angebote im Bereich der Schulpsychologie, aber auch die Zahl der Schulsozialarbeiter aufgestockt werden. „Dabei ist es egal, in welcher Form, ob telefonisch, virtuell oder Face-to-Face, aber es muss rasch passieren.“

Pandemie prägte Arbeit der Schulpsychologen

Inhaltlich war die Arbeit der Schulpsychologen zuletzt stark durch die Pandemie geprägt: Im Schuljahr 2019/20 ist die Zahl der Krisenunterstützungen im Vergleich zum vorhergehenden Schuljahr um fast ein Fünftel gestiegen. Alleine in der Fernunterrichtphase wurden rund 2.100 Schüler, 175 davon in ernsthaften Krisensituationen, von der Schulpsychologie unterstützt. Aktuell gibt es laut Anfragebeantwortung vermehrt Anfragen von Lehrern, weil sie etwa Unterstützung beim Umgang mit Kindern suchen, die im Fernunterricht depressiv erschienen oder unmotiviert waren.

Insgesamt haben die Schulpsychologen im vergangenen Schuljahr laut Jahresbericht rund 37.500 Beratungen bei Lehrern durchgeführt, zusätzlich gab es im Frühjahr noch knapp 5.600 Fernberatungen. Im selben Zeitraum wurden rund 21.100 Schüler beraten, am häufigsten zum Thema Lernen bzw. Lernen und emotionales Verhalten. Vergleichsweise deutlich seltener wurde Bildungsberatung bzw. Beratung in einer Krisensituation in Anspruch genommen. Sechs von zehn Beratungen entfielen auf Burschen, nach Schularten gab es den meisten Bedarf bei Volks- und Mittelschülern.