WWF für Dächerschwerpunkt bei Fotovoltaikanlagen

Bis zum Jahr 2050 könnte die Sonnenstromerzeugung in Österreich auf 33 Terawattstunden verzwanzigfacht werden, der Ausbau sollte aber naturverträglich vor allem auf Dächern und anderen bereits versiegelten Flächen erfolgen. Das sagte die Naturschutzorganisation WWF und forderte die Verankerung einer Fotovoltaikpflicht in allen Bauordnungen.

Sonnenstrom habe von allen erneuerbaren Energien in Österreich das größte Potenzial, dieses müsse rasch genützt werden. Dächer, Fassaden, Parkplätze und sonstige verbaute Flächen könnten aufgerüstet werden, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten, sagte WWF-Klimaschutzexperte Karl Schellmann. Der WWF fordert einen „Fotovoltaik-Masterplan“, der Hürden für den Sonnenstrom abbaut und Naturflächen vor der Verbauung schützt.

Außerdem wünscht sich der WWF die Verankerung einer Fotovoltaikpflicht in allen Bauordnungen. „Bei Neubauten, großen Sanierungen und der Versiegelung von Flächen soll die Nutzung von Sonnenstrom automatisch mitgedacht werden müssen, wenn es technisch möglich ist“, so Schellmann weiter. Parallel dazu müssten rechtliche Hürden abgebaut und Fördertöpfe aufgestockt werden. Ebenfalls notwendig seien verstärkte Investitionen in Forschung und technische Entwicklung.

Fotovoltaikfreiflächenanlagen sollten hingegen nur eine untergeordnete Rolle spielen, hieß es vom WWF weiter. In Naturschutzgebieten sollten sie gar nicht errichtet werden dürfen. Dazu zählen für den WWF vor allem Nationalparks, Wildnisgebiete und Naturschutzgebiete, aber auch andere Lebensräume seltener oder gefährdeter Arten. Für alle Fotovoltaikentwicklungspläne fordert der WWF eine Strategische Umweltprüfung (SUP). Für große Fotovoltaikfreiflächenanlagen soll eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gesetzlich verankert werden.