Trotz CoV-Fällen heuer rund 350 Menschen auf Mount Everest

Rund 350 Menschen sind in diesem Frühjahr schon auf dem höchsten Berg der Erde gestanden. Rund 200 von ihnen seien während des guten Wetterfensters am Sonntag oder gestern oben auf dem Mount Everest angekommen, sagte die Chefin der nepalesischen Tourismusbehörde, Mira Acharya, der dpa. Die genauen Zahlen stünden erst später fest, nachdem jeder Aufstieg geprüft sei.

Da ganz oben in der „Todeszone“, wo der menschliche Körper abbaut, kein Behördenmitarbeiter ständig auf Ankömmlinge warten kann, müssten Bergsteiger ihren Aufstieg stattdessen mit einem Ganzkörperfoto von sich auf dem Gipfel beweisen. Außerdem müssten der Leiter der Bergsteigergruppe sowie ein Behördenmitarbeiter im Basislager den Aufstieg zertifizieren.

„Alle Teams haben Covid-19-Fälle“

Gleichzeitig haben inzwischen einige Expeditionsfirmen ihre Everest-Touren abgesagt. Eine davon ist die österreichische Furtenbach Adventures. „Alle Teams haben Covid-19-Fälle. Einige wirklich viele. Und die meisten testen nicht oder haben aufgehört zu testen“, sagte Lukas Furtenbach der dpa.

„Das Risiko, dass Menschen glauben, dass es ihnen gutgeht, sie dann in höhere Lager vordringen und dort symptomatisch werden, wird ein großes Problem sein.“

Die US-Firma Mountain Trip erklärte ihr Saisonende auf Facebook auch noch mit einem möglichen Stau auf dem Mount Everest – wie es einen solchen schon im Frühjahr 2019 gegeben hat.

Spitälern fehlt Sauerstoff

Nepal erlebt derzeit wie sein großes Nachbarland Indien eine schlimme Coronavirus-Welle. Krankenhausbetten und medizinischer Sauerstoff gehen aus. Doch die Behörden des armen Landes im Himalaya verneinen Berichte, wonach es einen größeren Coronavirus-Ausbruch auf dem Mount Everest gebe. Das Geld der ausländischen Abenteurer ist für das Land wichtig.

Der Mount Everest liegt an der Grenze zwischen Nepal und China – auch von der chinesischen Seite aus ist das Besteigen möglich. China hatte kürzlich wegen der Coronavirus-Krise allerdings die Saison abgesagt – auch wenn das Land die Pandemie derzeit gut unter Kontrolle hat.