Weiterbildung: Neue Titel stoßen auf Skepsis

Die vom Bildungsministerium geplante Neuaufstellung der Weiterbildungsangebote an den Hochschulen stößt auf Skepsis. Vor allem die vorgeschlagenen neuen Titel werden in den Stellungnahmen zum Begutachtungsentwurf kritisch gesehen.

Der Gesetzesentwurf von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann sieht unter anderem vor, dass das System durchlässiger wird, indem man künftig etwa auch mit einem „Weiterbildungsbachelor“ Zugang zu einem ordentlichen Masterstudium bzw. mit einem „Weiterbildungsmaster“ zu einem PhD-Studium erhält. Zudem sollen die derzeit 60 bis 70 Titel auf sieben Bachelor- und Mastergrade reduziert werden.

International nicht vergleichbar

Die Titel werden allerdings in einer Vielzahl von Stellungnahmen abgelehnt, allen voran der „Bachelor of Continuing Education“ bzw. „Master of Continuing Education“. Mangels internationaler Vergleichbarkeit werde die Mobilität der Studierenden und die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen bei Weiterbildungsangeboten behindert, so der Tenor.

Die Arbeiterkammer (AK) befürchtet „negative Auswirkungen in Hinblick auf Vergleichbarkeit, Durchlässigkeit und Akzeptanz“, auch die Wirtschaftskammer (WKÖ) pocht auf Vergleichbarkeit auf europäischer Ebene. Die Uni Wien „ersucht um kritisches Überdenken“ einer rein österreichischen Sonderlösung, die Fachhochschulkonferenz befürchtet „einen schweren Nachteil für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort“.

Für den Rechnungshof (RH) wird seiner Forderung nach Titelklarheit „nur sehr bedingt Rechnung getragen“. Für die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) ist der Nutzen international nicht vergleichbarer Titel zumindest „noch fraglich“.