F: Kampagne gegen Biontech-Vakzin aufgeflogen

In Frankreich ist eine Kampagne gegen den Impfstoff von Biontech und Pfizer aufgeflogen: Mehrere Influencer erhielten nach eigenen Angaben Mails, in denen sie aufgefordert wurden, das Vakzin auf YouTube gegen Bezahlung schlecht zu machen.

Der französische Gesundheitsminister Olivier Veran äußerte sich heute entsetzt: „Das ist armselig, gefährlich und verantwortungslos“, sagte er dem Sender BFM-TV. Zahlreiche Menschen vertrauten auf den Impfstoff.

Ursprung in Londoner „Agentur“

Nach Angaben Verans gab es vorerst keine Hinweise auf die Urheber der Mails. „Ich weiß nicht, ob sie aus Frankreich kommen oder aus dem Ausland“, sagte der Minister. Die Nachrichten waren an mehrere Influencer adressiert, denen insgesamt mehr als 1,5 Millionen Menschen auf YouTube folgen – darunter der Komiker Sami Ouladitto und der Videoblogger Leo Grasset, der vor allem jungen Leuten Wissenschaftsthemen zugänglich macht.

Die YouTuber erhielten die Mails nach eigenen Angaben von einer Londoner „Agentur“. „Mir ist eine Partnerschaft angeboten worden, um in Videos den Impfstoff von Pfizer schlecht zu machen“, schrieb Grasset auf Twitter. Nach seinen Angaben warb die Agentur mit einem „kolossalen Budget“ und verlangte, der Sponsor müsse anonym bleiben. Bei Nachforschungen entdeckte Grasset, dass sich hinter der Londoner Adresse ein Zentrum für „Laser-Ästhetik“ verbirgt. Alle Mitarbeiter hätten in ihren Profilen angegeben, zuvor in Russland tätig gewesen zu sein, betonte er.