EU-Staaten wollen 100 Mio. Impfdosen spenden

Die EU-Staaten wollen bis Ende des Jahres mindestens 100 Millionen Dosen CoV-Impfstoff an ärmere Länder spenden. Das geht aus einem Beschluss des EU-Gipfels von heute hervor. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten fühlten sich verpflichtet, das Teilen von Impfstoff mit bedürftigen Staaten zu beschleunigen. Auch solle der Aufbau örtlicher Impfstofffabriken unterstützt werden.

Der EU-Gipfel bestätigte damit eine entsprechende Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Weltgesundheitsgipfel in Rom am Freitag. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen sahen einige EU-Länder diese Spendenverpflichtung allerdings zunächst kritisch.

Löwenanteil von Deutschland und Frankreich

Deutschland und Frankreich haben aber mittlerweile jeweils Impfstoffspenden in Höhe von 30 Millionen Dosen bis Ende des Jahres zugesagt. Damit schien das Spendenziel in Reichweite. Dänemark und Schweden sagten am Rande des EU-Gipfels in Brüssel jeweils drei Millionen Impfstoffdosen zu.

Die EU-Staaten bekommen nach jüngsten Prognosen bis Ende des Jahres noch mehr als eine Milliarde Impfdosen von den vier Herstellern mit EU-Zulassung. Zugleich macht die EU-Impfkampagne jetzt rasch Fortschritte. Bis Ende dieser Woche sollen 170 Millionen Menschen in der EU zumindest die erste Dosis bekommen haben, das entspricht 46 Prozent der erwachsenen Bevölkerung.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagt, dass sich reiche Staaten einen Großteil der bisherigen Impfstoffproduktion gesichert haben, während ärmere Länder beim Impfen kaum vorankommen.