Unwettertote bei Marathon in China: Schäfer als Retter gefeiert

Nach seinem selbstlosen Einsatz für während eines Unwetters in Not geratene Ultramarathon-Läufer wird ein chinesischer Schäfer als Held gefeiert. Zhu Keming gehörte heute zu den meistdiskutierten Themen auf der Plattform Weibo, nachdem Berichte über seine Tat bekanntgeworden waren: Zhu hatte sechs Läufer gerettet, nachdem sie bei dem Bewerb am Samstag in ein Unwetter geraten waren, wodurch 21 Teilnehmer starben.

Chinesischer Schäfer Zhu Keming
APA/AFP/CNS

Zhu hütete am Samstagmittag in der nordwestlichen Provinz Gansu gerade seine Schafe, als der Wind auffrischte, die Temperaturen fielen und es anfing zu regnen, wie er Staatsmedien erzählte. Er suchte Zuflucht in einer Höhle, wo er Kleidung und Essen für Notfälle gelagert hat. Dann bemerkte er plötzlich einen der 172 Teilnehmer des Rennens, der unter Krämpfen stehen geblieben war. Zhu brachte den Mann in seine Höhle, massierte seine eiskalten Hände und Füße, machte Feuer und trocknete die Kleidung des Läufers.

Mann in Höhle getragen

Vier weitere Läufer fanden den Weg in Zhus Höhle und berichteten dem Schäfer, dass noch weitere Hilfe bräuchten. Trotz Hagels und Eiseskälte machte Zhu sich noch einmal auf den Weg ins Freie und fand einen Läufer mit dem Gesicht nach unten am Boden liegen. Er trug den Mann in die Höhle, wickelte ihn in Decken und rettete ihm damit sehr wahrscheinlich das Leben.

„Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dem Mann bin, der mich gerettet hat“, schrieb der Läufer Zhang Xiaotao auf Weibo. „Ohne ihn wäre ich dort draußen geblieben.“ Zhu zeigte sich unbeeindruckt von seinem neuen Ruhm. Er sei einfach „ein ganz normaler Mensch, der eine ganz normale Sache getan hat“. Ihm tue es nur leid, dass er nicht noch mehr retten konnte.