Argentinien: Erstmals seit 1980er Jahren Riesenflussotter gesichtet

Die seltenen Riesenflussotter haben bisher in Argentinien als ausgestorben gegolten. Zuletzt war ein Exemplar dieses Raubtiers in den 1980er Jahren gesehen worden – bis vergangene Woche. Da entdeckte Sebastian Di Martino, Direktor für Naturschutz bei der Fundacion Rewilding Argentina, wieder einen wilden Riesenflussotter in einem Nationalpark am Bermejo-Fluss im Nordosten Argentiniens, berichtete der „Guardian“.

Ein Riesenotter
Reuters/Enrique Castro-Mendivil

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hatten angenommen, dass das Tier aufgrund des Verlusts von Lebensraum und Jagd ausgestorben sei. Für Di Martino gibt es zwei Erklärungen für die Rückkehr des Otters. Die nächstgelegenen Populationen des Tieres befänden sich im Pantanal in Paraguay – mit einer möglichen Verbindung zum Berjemo-Fluss.

Wichtig für Gleichgewicht der Natur

Eine andere Möglichkeit sei, dass es eine unentdeckt gebliebene Restpopulation in Argentinien gegeben habe. Di Martino: „Diese Tiere leben in Familiengruppen, und dieses Tier war ein Einzelgänger, von dem wir glauben, dass er aus einer Gruppe stammt.“

Die bis zu 1,8 Meter langen Riesenflussotter seien wichtig für das Gleichgewicht der Natur, erklärte Di Martino. Er habe einen regulierenden Einfluss auf das Ökosystem etwa bei den Fischpopulationen. Deshalb arbeitet Rewilding Argentina seit 2018 wieder an der Wiederansiedlung der Riesenotter in einigen Gebieten in Argentinien.