Tote und Verletzte bei Protesten in Bagdad

In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften mindestens zwei Menschen getötet worden. 28 Demonstrierende seien gestern verletzt worden, als die Polizei Tränengas gegen die Menge einsetzte, teilten Rettungs- und Sicherheitskräfte mit.

Tausende Menschen waren auf die Straße gegangen, um auf die tödliche Gewaltwelle gegen Aktivistinnen und Aktivisten sowie Journalistinnen und Journalisten aufmerksam zu machen. Viele waren aus Städten im Süden des Landes angereist, wo mehrere der Attentate stattgefunden hatten.

Seit Beginn der Protestbewegung im Irak vor fast zwei Jahren wurden mindestens 70 Aktivisten Opfer von Tötungen, Mordversuchen oder Entführungen. Die Täter solcher politisch motivierten Anschläge werden in der Regel nicht gefasst.

Im Irak soll im Oktober eine vorgezogene Parlamentswahl stattfinden – eine Reaktion auf die beispiellosen Proteste im Oktober 2019. Mehrere Parteien, darunter die aus den Oktober-Protesten hervorgegangene al-Beit al-Watani (Der nationale Block) und die Kommunistische Partei riefen jedoch zu einem Boykott der Wahl auf, weil sie den etablierten Parteien Korruption vorwerfen.