New York treibt Ermittlungen gegen Trump-Firma voran

Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen das Immobilienunternehmen von Ex-Präsident Donald Trump einem Medienbericht zufolge entscheidend vorangetrieben.

Die „Washington Post“ berichtete gestern Abend (Ortszeit), dass in dem Verfahren eine Grand Jury einberufen worden sei. Dabei handelt es sich um ein Gremium von Geschworenen, das in einem nicht öffentlichen Prozedere über eine Anklage entscheiden kann.

Wie die „Washington Post“ unter Berufung auf zwei anonyme Quellen berichtete, wird die Gruppe von Laienrichtern für einen Zeitraum von sechs Monaten an drei Tagen in der Woche zusammenkommen und entscheiden, ob die Beweise der Staatsanwaltschaft für eine Anklageerhebung ausreichen.

Beweise für strafrechtlich relevantes Handeln?

Dem Bericht der Zeitung zufolge ist der Schritt ein Hinweis darauf, dass Manhattans Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance Beweise für strafrechtlich relevantes Handeln gefunden hat, entweder von Trump selbst oder von einem seiner Vertrauten.

Ein Sprecher von Vance lehnte eine Stellungnahme ab. Vance hatte zuvor auch vor dem Obersten Gerichtshof in Washington die Herausgabe von Trumps Steuerunterlagen erstritten. Er hat bisher keine Anklage erhoben.

Falsche Angaben und Schweigegeldzahlungen

Bei den umfassenden Ermittlungen geht es unter anderem um den Verdacht, dass Trumps Firma falsche Angaben zum Wert ihrer Immobilien gemacht hat, um Kredite zu bekommen oder sich Preisvorteile zu erschleichen. Vance prüft dem Vernehmen nach auch Schweigegeldzahlungen an Frauen, die angaben, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Trump weist alle Vorwürfe gegen sich zurück.

Vergangene Woche war auch bekanntgeworden, dass separate Ermittlungen der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James nun auch eine strafrechtliche Komponente haben. Manche Experten vermuteten, die Ankündigung der erweiterten Ermittlungen könnten ein Zeichen dafür sein, dass es bald zu Anklagen kommen könnte.