Mali: USA drohen mit Sanktionen

Nach dem neuerlichen Umsturz in Mali hat die Regierung in Washington den Verantwortlichen mit Sanktionen gedroht. Die USA würden „gezielte Maßnahmen gegen hochrangige politische und militärische Vertreter erwägen, die den von Zivilisten geführten Übergang Malis zu demokratischer Regierungsführung behindern“, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, gestern.

Washington verurteile die Festnahme des bisherigen Übergangspräsidenten Bad Ndaw und des Regierungschefs Moctar Ouane. „Wir stellen heute die Hilfe für die Sicherheits- und Verteidigungskräfte Malis vorläufig ein“, hieß es in der Erklärung des US-Außenministeriums weiter. Die USA stünden an der Seite der malischen Bevölkerung und ihrem Wunsch nach „Demokratie, Frieden, Entwicklung und dem Respekt für Menschenrechte“.

Erst vor neun Monaten hatte es in Mali einen Militärputsch gegeben – nun vollzieht sich in dem westafrikanischen Krisenstaat nach den vorliegenden Erkenntnissen ein zweiter Staatsstreich: Im Beisein internationaler Vermittler seien zuletzt der abgesetzte Präsident und der Regierungschef zurückgetreten, sagte ein Vertrauter des einflussreichen malischen Armeeobersts Assimi Goita. Über die Freilassung der beiden Politiker sowie über die „Bildung einer neuen Regierung“ werde nun verhandelt.

Zuvor waren am Montag Ndaw und Ouane festgenommen und im nahe der malischen Hauptstadt Bamako gelegenen Militärlager inhaftiert worden, nachdem sie die Regierung umgebildet hatten. Die internationale Gemeinschaft hatte die Absetzung und Festnahme Ndaws und Ouanes scharf verurteilt.