Erneut ein Toter bei Protesten in Kolumbien

Bei den anhaltenden Protesten gegen die Regierung des rechtsgerichteten Präsidenten Ivan Duque ist in Kolumbien erneut ein Demonstrant getötet worden.

Der 18-jährige Student starb gestern (Ortszeit) laut Polizeiangaben offenbar an Schussverletzungen, nachdem er am Dienstag an Protesten im Südwesten des Landes teilgenommen hatte. Die Polizei machte keine Angaben, wer auf den Demonstranten geschossen hatte.

Demonstranten und Polizisten stehen sich in Kolumbien gegenüber
AP/Fernando Vergara

In der Stadt Tulua war am Dienstagabend eine friedliche Demonstration eskaliert, nachdem mehrere Männer Steine auf Sicherheitskräfte geworfen hatten. In der Folge wurde ein örtliches Justizgebäude in Brand gesteckt sowie mehrere Geschäfte geplündert. Insgesamt starben damit nach offizieller Zählung seit dem Beginn der Proteste 44 Menschen, die meisten davon Zivilisten.

Seit rund vier Wochen gehen Tausende Kolumbianer und Kolumbianerinnen landesweit aus Wut über die Gesundheits-, Sicherheits- und Bildungspolitik der Regierung auf die Straße. Ausgelöst wurden die Proteste durch Pläne für eine Steuerreform, die inzwischen zurückgezogen wurde. Die Proteste richten sich nun aber allgemein gegen die Regierung.