Rohstoffknappheit und Fachkräftemangel belasten Industrie

Der starke Wirtschaftsaufschwung nach der Coronavirus-Krise bringt neue und altbekannte Probleme für die heimische Industrie. Bei Industrierohstoffen und Elektronikbauteilen gebe es stark steigende Preise und Engpässe, sagte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, heute bei einem Pressegespräch in Wien. Die Rohstoffpreissteigerungen könne man nur teilweise an die Kunden weitergeben. Ein erneutes Problem sei der Fachkräftemangel.

Lob für Aktion für Langzeitarbeitslose

Viele Industriebetriebe weltweit haben sich laut dem Chef der Industriellenvereinigung mit Rohstoffen – unter anderem Industriemetalle und Kunststoffe – sowie Mikrochips und Halbleitern eingedeckt. Die Hamsterkäufe der Unternehmen und zu wenig Angebot hätten die Preise „exorbitant“ in die Höhe schießen lassen. In der Autoindustrie kam es aufgrund des Chipmangels auch zu Produktionsstopps.

Trotz hoher Arbeitslosenzahlen findet die heimische Industrie derzeit nicht genug Fachkräfte. Die staatliche Aktion „Sprungbrett“ für Langzeitarbeitslose inklusive Eingliederungsbeihilfen sei „sinnvoll“, so der IV-Chef die Beschäftigungsinitiative des Arbeitsministeriums und des Arbeitsmarktservice (AMS). Erneut forderte Knill eine beim Wirtschaftsministerium angesiedelte Fachkräfteagentur.

Chancen in „Green Tech“

Als weitere Großthemen für die heimische Industrie bezeichnete Knill die Dekarbonisierung und Digitalisierung. Außerdem gebe es „unheimlich viele Chancen“ in „Green Tech“ für die heimische Industrie. Bei der Digitalisierung wünscht sich Knill einen etwas entspannteren Zugang zu Datenschutz in der Europäischen Union.