Johnson: Vorwürfe von Ex-Berater ohne Bezug zur Realität

Der britische Premierminister Boris Johnson ist schweren Vorwürfen seines ehemaligen Topberaters Dominic Cummings weitgehend ausgewichen. „Einige Kommentare, die ich gehört habe, haben keinen Bezug zur Realität“, sagte Johnson heute. Der Regierungschef sagte, die Regierung habe „eine ungemein schwierige Reihe von Entscheidungen“ treffen müssen.

Lockdowns mit Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen seien „sehr schmerzhaft, eine traumatische Erfahrung“, so der konservative Premier. „Zu jedem Zeitpunkt wurden wir von der Überzeugung geleitet, Leben zu schützen, Leben zu retten und sicherzustellen, dass der (Nationale Gesundheitsdienst, Anm.) NHS nicht überlastet ist.“

Keine weiteren Äußerungen

Weiter wollte sich Johnson beim Besuch eines Krankenhauses in Colchester 85 Kilometer nordöstlich von London nicht zu den schweren Anschuldigungen äußern. Cummings hatte dem Premier Unfähigkeit vorgeworfen. Die Regierung habe versagt und sei schuld am Tod Zehntausender Coronavirus-Opfer, hatte er gesagt.

Britische Premierminister Boris Johnson besucht ein Spital
Reuters/Glyn Kirk

Johnson betonte, es gehe darum, sich darauf zu konzentrieren, „was wirklich zählt“. Den Menschen gehe es darum, dass die Regierung einen Weg aus der Pandemie vorgebe und das Land aus einer der schwierigsten Phasen seiner jüngeren Geschichte führe.