Australien: Schüler erzielten Erfolg gegen Kohlewerkausbau

In Australien haben Schülerinnen und Schüler vor Gericht einen Erfolg gegen die umstrittene Erweiterung eines Kohlebergwerks nahe Sydney erzielt. Der zuständige Bundesrichter Mordy Bromberg befand gestern, dass die australische Regierung den möglichen Schaden des Projekts für Gesundheit und Wohlstand der jüngeren Generation berücksichtigen müsse.

Die Forderung der Kläger nach einer einstweiligen Verfügung zum sofortigen Stopp des Projekts lehnte das Gericht aber ab.

Pflicht für Regierung

Eine Gruppe von acht Schülern und Schülerinnen hatte – unterstützt von einer älteren Klimaschutzaktivistin und Nonne – eine Sammelklage gegen die australische Regierung eingereicht. Dabei geht es um ein umstrittenes Projekt zur Erweiterung einer Mine des Unternehmens Whitehaven Coal nahe der Metropole Sydney. Noch ist unentschieden, ob das Projekt zustande kommt.

Die Regierung sei bei ihrer Entscheidung über die Genehmigung des Ausbaus zu Vorkehrungen verpflichtet, mögliche persönliche Schäden von Kindern zu vermeiden, urteilte das Gericht. Es gehe nicht nur um die „Verletzlichkeit“ junger Menschen, sondern auch um deren „Unschuld“ an der derzeitigen Klimasituation. Der Richter warnte vor Generationenungerechtigkeit. Er behielt sich weitere Anordnungen vor, nachdem sich die beteiligten Parteien erneut ausgetauscht hätten.

Die 17-jährige Mitklägerin Ava Princi freute sich über das „wegweisende“ Urteil. Sie äußerte die Hoffnung, dass sich dadurch weltweit noch mehr Kinder und Jugendliche ermutigen ließen, für strengere Klimaziele und höhere CO2-Reduktionen zu streiten. Die Gruppe gehört zu den schulstreikenden Kindern und Jugendlichen in Australien nach dem Vorbild der Aktivistin Greta Thunberg.