WHO: Afrika braucht 20 Mio. AstraZeneca-Dosen in sechs Wochen

Afrika benötigt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den nächsten sechs Wochen mindestens 20 Millionen Impfstoffdosen des AstraZeneca-Vakzins, um die rechtzeitige Verabreichung von Zweitimpfungen sicherzustellen.

„Afrika braucht jetzt Impfstoff“, sagte die Afrikadirektorin der WHO, Matshidiso Moeti, gestern. Um eine Immunisierung gegen das Coronavirus zu gewährleisten, sei es zentral, dass das Impfintervall von sechs bis zwölf Wochen eingehalten wird.

Zusätzlich zu den 20 Millionen AstraZeneca-Dosen für die bereits Erstgeimpften würden in den afrikanischen Staaten insgesamt 200 Millionen CoV-Impfstoffdosen benötigt, um bis September zehn Prozent der afrikanischen Bevölkerung gegen den Covid-19-Erreger zu impfen, hieß es in der WHO-Erklärung weiter.

Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent wurden bis Mitte dieser Woche 4,7 Millionen CoV-Infektionen und knapp 130.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 nachgewiesen.

Covax fehlen viele Millionen Dosen

Für die dringend nötigen Coronavirus-Impfkampagnen in ärmeren Ländern fehlen dem Impfprogramm Covax zufolge bis Ende Juni 190 Millionen Impfdosen. Das von der WHO mitgegründete Programm appellierte gestern an reiche Länder, mehr Impfdosen zu spenden.

„Wenn wir gegen den derzeitigen akuten Mangel nichts tun, können die Folgen katastrophal sein“, warnte Covax. Das Programm wurde 2020 gegründet, um allen Ländern der Welt zügig Zugang zu Coronavirus-Impfstoff zu verschaffen.

Die USA und europäische Länder hätten zusammen 180 Millionen Dosen versprochen, aber das reiche nicht. Die reichen Länder müssten nach einer Analyse der Stiftung von Bill und Melinda Gates in der Lage sein, bis Ende des Jahres zusammen eine Milliarde Dosen zur Verfügung zu stellen, so Covax. Sie hätten dann immer noch genügend Impfstoff, um 80 Prozent ihrer Bevölkerung zu impfen.