Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, er begrüße die durchgesickerten Pläne, aber die Öffnungen sollten „vernünftig und überlegt“ erfolgen. Das Motto solle lauten: „Jeder Öffnung wohnt die Vorsicht inne.“ Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sagte, dass man die Öffnungen bereits mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) intensiv beraten habe. In Vorarlberg, wo Gastronomie und Kultur seit Wochen offen sind, habe sich gezeigt, dass breite Öffnungen mit Begleitmaßnahmen möglich seien. „Es braucht Vernunft und Mut. Beides ist notwendig“, so Wallner.
Besonders wichtig sei das Öffnen des Vereinswesens, und die 20-Quadratmeter-Regelung „muss weg“, sagte Wallner. Für Angestellte in der Gastronomie und im Handel, die stundenlang FFP2-Masken tragen müssen, müsse man sich ebenfalls etwas einfallen lassen. Im Freien solle es jedenfalls Lockerungen bei der Maskenpflicht geben, grundsätzlich werde das Maskentragen aber noch länger erhalten bleiben. Am Freitag werde man „einen wesentlichen Schritt in Richtung Normalität und Freiheit“ machen, sagte der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Aber auch er mahnte, dass man vorsichtig bleiben müsse. „Das Virus ist noch nicht besiegt.“
Auch Experten dabei
Kurz hatte zuletzt gesagt, dass die CoV-Zahlen seit mehreren Wochen ununterbrochen sänken und sich die Lage in den Krankenhäusern wieder normalisiert habe. Von Regierungsseite sind an den Gesprächen Kurz, Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Gesundheitsminister Mückstein, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer beteiligt. Beraten wird die Politik von der Epidemiologin Eva Schernhammer, dem Vizerektor der Medizinuni Wien, Oswald Wagner, und dem Simulationsexperten Niki Popper.
Zwar hatte es zuletzt einen medial ausgetragenen Koalitionskrach in Sachen Öffnungen gegeben – letztlich stellte sich allerdings heraus, dass man sich inhaltlich ohnehin ziemlich einig ist.
Welche Erleichterungen zu erwarten sind
Fix sei, dass die Sperrstunde in der Gastronomie von derzeit 22.00 Uhr auf Mitternacht ausgeweitet wird, hieß es aus Regierungskreisen. Drinnen dürfen sich künftig außerdem acht Personen treffen, im Freien 16 Personen – das soll sowohl im Wirtshaus als auch für sonstige Zusammenkünfte gelten. Bis zu dieser Personengrenze sind dann weder Abstand noch Maske notwendig.
Einem Länderwunsch folgend werden Musik- und Chorproben im Amateurbereich erleichtert. Die Vorschrift, dass pro Person 20 Quadratmeter Platz sein muss, fällt. Wer gemeinsam proben will, muss aber getestet, geimpft oder genesen sein. Im Handel, Freizeitbereich, Sport und in Museen werde die Quadratmeterregel zumindest halbiert, erfuhr die APA – hier müssten also künftig mindestens zehn Quadratmeter pro Person zur Verfügung stehen.
Thema der Gespräche ist wohl auch ein Ende der Maskenpflicht im Freien, das betrifft etwa Fußballstadien, geredet werden dürfte zudem über Hochzeiten. Aus den Ländern wurde zuletzt auch der Wunsch nach einer Abschaffung des Einreiseformulars auf dem Landweg deponiert.