FPÖ fürchtet Impfung als „Zugangsvoraussetzung für Arbeitsplatz“

Die FPÖ befürchtet, dass Menschen ohne Impfung keinen Job bekommen oder den aktuellen Job sogar verlieren könnten. „Jetzt ist nicht mehr Können und Engagement gefragt, sondern nur mehr eine Impfung“ schrieb FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung und verlangte das Eingreifen von ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher oder Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Schnedlitz bezog sich dabei auf einen Bericht im „Standard“, wonach es Arbeitsrechtler als rechtlich gedeckt sehen, dass bei der Verweigerung von CoV-Tests und Impfungen die Kündigung droht und dass in Stelleninseraten Arbeitgeber explizit nach Geimpften suchen.

Arbeitsrechtler: Keine Diskriminierung

Es liege keine Diskriminierung vor, wenn im Arbeitsleben zwischen Geimpften und Impfverweigerern unterschieden werde, sagte etwa der selbstständige Arbeitsrechtler Rainer Kraft laut „Standard“.

Es dürfe zwar keine Diskriminierung wegen Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, sexueller Orientierung, Alter, Religionszugehörigkeit und Weltanschauung geben, wohl aber wegen einer persönlichen „Meinung zu einem einzelnen Thema“ – und darunter falle die Ablehnung von Impfungen. Es gebe für Menschen ohne Impfung keinen „klagbaren Anspruch auf Anstellung“.

Angesichts der Knappheit an Arbeitskräften werde die Ablehnung von Nichtgeimpften aber nur verdeckt geschehen, erwartet Martin Mayer, Inhaber der Personalberatung Iventa. Arbeitgeber würden wohl unterscheiden, ob jemand an Verschwörungstheorien glaube oder ob es gesundheitliche Gründe für die Ablehnung einer Impfung gebe. Nichtgeimpfte würden gewisse Repressalien erleben, aber nicht großflächig aus dem Arbeitsleben fallen, erwartet Mayer.