Grüne und ÖVP-Abgeordnete: Mehr Frauen in Vorständen

Der Ruf nach mehr Frauen in Geschäftsführungs- bzw. Vorstandspositionen wird lauter. In den vergangenen Monaten hatten sich die SPÖ, Sozialpartner wie die Arbeiterkammer, aber auch Unternehmenschefs und -chefinnen immer wieder für eine Frauenquote in ATX-Konzernen ausgesprochen.

Nun wollen auch zwei Abgeordnete aus den Regierungsparteien, Elisabeth Götze (Grüne) und Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP), den Frauenanteil in Österreichs Topfirmen anheben.

In einer Studie wollen die beiden Mandatarinnen untersuchen lassen, was eine verpflichtende Frauenquote in börsennotierten Unternehmen bringen würde. Darüber hinaus wollen sie weitere Maßnahmen prüfen, die notwendig wären, um den Frauenanteil in Vorständen zu erhöhen, heißt es in einem Entschließungsantrag, der der APA vorliegt und der beim nächsten Wirtschaftsausschuss behandelt werden soll.

Explizit für eine verpflichtende Frauenquote in den Führungsetagen sprechen sich die beiden Abgeordneten aber nicht aus.

In Aufsichtsräten existiert eine Quote bereits seit 2018 und hat auch Wirkung gezeigt. „Eine Beobachtung der Zusammensetzung der Aufsichtsräte zeigt, dass die Quote zu einer Steigerung der Aufsichtsrätinnen von 19 Prozent auf 27,8 Prozent führte“, heißt es in dem Papier.

Deutsche Regierung einigte sich

Die Große Koalition in Deutschland einigte sich nach Angaben von Justizministerin Christine Lambrecht unterdessen auf eine Frauenquote für Unternehmensvorstände. „Mit unserem Gesetz muss künftig ab vier Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau am Tisch sitzen“, sagte die SPD-Politikerin heute. Es könne nun im Bundestag verabschiedet werden.

Der lange umstrittene Gesetzesentwurf sieht vor, dass in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern mindestens eine Frau sitzen muss.

Für Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes gibt es strengere Regeln: Hier soll generell bereits bei mehr als zwei Mitgliedern in der Geschäftsführung mindestens eine Frau sein. Außerdem müssen Firmen künftig speziell begründen, wenn sie den Vorstand, die beiden obersten Führungsebenen unterhalb des Vorstands und den Aufsichtsrat ohne Frauen planen. In Österreich gibt es schon eine Quote für Aufsichtsräte seit 2018.