Die Trennung erfolgte im August 2020 und geht laut Nike auf Vorwürfe aus dem Jahr 2016 zurück. Der Konzern erklärte am Freitag, die Mitarbeiterin habe den Vorfall dem Unternehmen erst 2018 gemeldet, zunächst unter dem Siegel der Vertraulichkeit. 2019 habe sie Interesse an einer juristischen Verfolgung gezeigt. Die Frau war für die Betreuung des Stars zuständig und hatte den offenbar betrunkenen Neymar zusammen mit einem Kollegen nach einer Feier in New York auf sein Hotelzimmer zurückgebracht.
Das „Wall Street Journal“ berichtete unter Berufung auf Insider, die Mitarbeiterin habe Freunden und Kollegen umgehend von dem Vorfall in dem Hotel erzählt. Das Unternehmen erachte ihre Anschuldigungen gegen Neymar als „glaubwürdig“, hieß es von Nike, eine unabhängige Untersuchung sei aber ohne Ergebnis geblieben, erklärte Nike. Neymar habe aber die Untersuchung verweigert. Der Vertrag hätte laut „Wall Street Journal“ noch acht Jahre lang weiterlaufen sollen.
Wechsel zu Puma
Eine Sprecherin Neymars wies die Darstellung von Nike zurück. Der Vorwurf entbehre jeder Grundlage. Es sei sehr merkwürdig, dass die Vorwürfe gerade jetzt ans Licht kämen. Die Trennung von Nike nach 15 Jahren habe vielmehr wirtschaftliche Gründe gehabt. Zwei Wochen später unterschrieb der Star von Paris Saint-Germain einen langjährigen Vertrag mit Puma. Inzwischen brachte Puma auch eine eigene Produktlinie mit dem Namen des Brasilianers heraus.
Frühere Vorwürfe
Es sind nicht die ersten einschlägigen Vorwürfe gegen den Brasilianer, der seit seinem Wechsel vom FC Barcelona nach Paris für eine Ablösesumme von 222 Millionen Euro als teuerster Spieler der Welt gilt. 2019 hatte ihn ein brasilianisches Model der Vergewaltigung in einem Pariser Hotel bezichtigt.
Die brasilianischen Behörden hatten das Verfahren gegen Neymar aus Mangel an Beweisen eingestellt und die Frau wegen Verleumdung, Erpressung und Prozessbetrugs angeklagt. Vom Erpressungsvorwurf wurde sie 2020 freigesprochen, die übrigen Tatbestände wurden fallen gelassen.