Kanadischer Abgeordneter urinierte während Videokonferenz

Ein kanadischer Politiker gibt sich bereits zum zweiten Mal während einer parlamentarischen Videokonferenz die Blöße: William Amos, Abgeordneter der Liberalen Partei von Premier Justin Trudeau, entschuldigte sich öffentlich dafür, dass er „urinierte, ohne zu bemerken, dass ich vor der Kamera stand“.

„Ich schäme mich sehr für meine Handlungen und für den Kummer, den diese jedem, der Zeuge davon geworden ist, verursacht haben“, schrieb Amos in einem Statement, das er gestern veröffentlicht hatte. Der jüngste Vorfall sei „inakzeptabel“, aber „unabsichtlich“. Weiters gab Amos bekannt, dass er sich von manchen Pflichten zurückziehen werde, wenngleich er seinen Wahlkreis Pontiac in der Provinz Quebec weiter repräsentieren wolle. Wie viele Kolleginnen und Kollegen den Vorfall mitverfolgten, ist unklar. Bilder davon gelangten aber offenbar nicht an die Öffentlichkeit.

Nackt in Videokonferenz: „Wird nicht wieder passieren“

Amos war bereits im April in einer weiteren Videokonferenz mit Kolleginnen und Kollegen fast nackt vor der Kamera gestanden. Das sei ein Missgeschick gewesen, schrieb er auf Twitter und bat um Entschuldigung. „Meine Kamera war aus Versehen noch eingeschaltet, als ich nach dem Joggen meine Arbeitskleidung anziehen wollte.“ Und er fügte hinzu: „Das wird nicht wieder passieren.“

Auf dem Screenshot ist Amos ohne Kleidung hinter einem Schreibtisch stehend zu sehen – eingerahmt von den Flaggen Quebecs und Kanadas und mit einem Gegenstand vor dem Intimbereich, der offenbar ein Handy ist.

An der Sitzung nahmen zwar nur andere Abgeordnete und weiteres Personal teil, doch ein Bild des 46-Jährigen wurde dennoch an die kanadische Presse geleakt sowie in sozialen Netzwerken verbreitet. Der Abgeordnete Sebastien Lemire, der das Foto geschossen hatte, entschuldigte sich dafür, sagte aber auch, dass er nicht gedacht hätte, dass das Foto an die Öffentlichkeit gelangen würde.