Überreste von 215 Kindern bei Internat in Kanada gefunden

Auf dem Gelände eines ehemaligen Internats für Kinder von Ureinwohnern in Kanada sind die sterblichen Überreste von 215 Kindern gefunden worden. Die Überreste seien mit einem speziellem Sonargerät entdeckt worden, erklärte die indigene Gemeinschaft Tk’emlups te Secwepemc. Einige der toten Kinder seien erst drei Jahre alt gewesen, sagte die Leiterin der indigenen Gemeinschaft, Rosanne Casimir.

Auf dem Gelände des katholischen Kinderheims nahe der kanadischen Kleinstadt Kamloops wurden die Überreste von 216 Kindern gefunden
AP/The Canadian Press/Andrew Snucins

Das katholische Heim nahe der Kleinstadt Kamloops war vor über hundert Jahren eröffnet worden, um Kinder von Ureinwohnern zwangsweise in die Gesellschaft der europäischen Einwanderer zu integrieren. Der Tod der Kinder sei von der damaligen Schulleitung nie dokumentiert worden, obwohl ihr Verschwinden von Mitgliedern der Gemeinde gemeldet worden sei.

Wie die Kinder ums Leben kamen, ist noch unklar. Die Gemeinde will mit Gerichtsmedizinern und Museen in der Gegend zusammenarbeiten, um die Umstände aufzuklären. Die vorläufigen Ergebnisse sollen im Juni in einem Untersuchungsbericht veröffentlicht werden.