Wieder 1.000 Geflüchtete auf Lampedusa eingetroffen

Die italienische Mittelmeer-Insel Lampedusa ist erneut mit starken Flüchtlingsbewegungen konfrontiert. Bei fünf Landungen trafen gestern rund tausend Geflüchtete ein, wie sizilianische Medien berichteten. Am Abend brachte die italienische Küstenwache ein Fischerboot in Seenot in Sicherheit. An Bord befanden sich 398 Personen, darunter 24 Frauen und sechs Kinder.

Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese traf gestern Vertreter der bei Such- und Rettungsaktionen von Migranten im Mittelmeer engagierten Hilfsorganisationen. „Ich erwarte Kooperationsbereitschaft seitens der NGOs. Auf der Grundlage der bereits bestehenden Beziehungen bin ich sicher, dass die Zusammenarbeit konstruktiv entwickelt werden kann“, sagte die Ministerin.

Zugleich urgierte die Ministerin die Einführung von Pflichtquoten bei der Umverteilung von Migranten in Europa. „Es muss zu einer menschlichen und tragbaren Migrationspolitik kommen. Ich bin optimistisch, dass wir dieses Ziel erreichen können“, sagte die parteilose Ministerin. Sie bemängelte, dass der im September 2019 abgeschlossene Malta-Migrationspakt nicht zu den erhofften Resultaten bei der Flüchtlingsumverteilung geführt habe.