In Indien entdeckte Variante könnte im Herbst Probleme bereiten

Während in den nächsten Wochen weitere größere Öffnungsschritte ins Haus stehen, beginnen schon die Vorbereitungen auf einen möglicherweise schwierigen CoV-Herbst. Eine Modellrechnung Wiens, die nach APA-Informationen zuletzt in der Ampelkommission angesprochen wurde, geht davon aus, dass schon bei geringer Anzahl an Fällen der erstmals in Indien entdeckten Variante im Frühsommer und nicht ausreichender Durchimpfung eine weitere Pandemiewelle im Herbst zu erwarten sei.

Es sei in diesem Fall mit einer deutlichen Belastung der Intensivstationen zu rechnen. Zu bedenken gibt man, dass diese Variante sich schneller verbreiten dürfte. Zudem legen internationale Studien nahe, dass die Impfstoffe etwa 20 Prozent an Wirksamkeit bei dieser Variante einbüßen, die in Europa vor allem in Großbritannien Fuß zu fassen beginnt.

Daraus zieht Wien den Schluss, dass das Testregime auch über den Sommer fortgeführt werden muss, um Fälle von Virusvarianten frühzeitig zu identifizieren und abzugrenzen. Das Sozialministerium denkt ebenfalls in diese Richtung. Die Sequenzierung auf neue Varianten soll über den Sommer jedenfalls aufrechterhalten werden, um bestmöglich für den Herbst vorbereitet zu sein.

Zuverlässigkeit von Selbsttests auf Prüfstand

Ein anderes Problem, das in der Ampelkommission von einigen Ländern angesprochen wurde, ist die Zuverlässigkeit der registrierten Selbsttests, die als Eintrittskarte z. B. in die Gastronomie anerkannt werden.

Aus Salzburg wurde berichtet, dass die bisher beobachtete Positivitätsrate der registrierten Selbsttests bei nur einem Zehntel jener von Testungen in Teststraßen liegt. Ähnlich der Bericht aus Wien: In acht Tagen wurden 35.000 derartiger Tests registriert, wobei nur fünf positive Ergebnisse verzeichnet wurden. Die Positivitätsrate lag mit 0,01 Prozent bei nur einem Fünftel der sonst in Wien beobachteten Quote.

Zwei mögliche Gründe für diese Ergebnisse werden angenommen. Sowohl eine etwaige schlechte Abnahmequalität als auch das mögliche Verwerfen positiver Tests durch die Testenden, beispielsweise um eine Quarantäne zu vermeiden, könnten die Positivitätsrate verzerren.