Das Oberhaupt von Ho-Chi-Minh-Stadt, Nguyen Than Phong, sagte nach einem Bericht der Zeitung „VnExpress“, dass ein Testprogramm mit 100.000 Tests pro Tag starten solle.
Außerdem werden in der Metropole von Montag an wieder verschärfte Abstandsregeln gelten. Dann dürfen in Ho-Chi-Minh-Stadt nur noch Veranstaltungen mit maximal zehn Teilnehmern stattfinden, heißt es in einem Bericht der staatlichen Zeitung „Tuoi Tre“. Womöglich werde die Zahl noch auf fünf herabgesetzt.

Bewohner des dicht besiedelten Stadtteils Go Vap dürfen zudem ihre Wohnungen nur noch verlassen, wenn dies unbedingt nötig ist. Seit einigen Tagen sind bereits Geschäfte und Restaurants in Ho-Chi-Minh-Stadt geschlossen.
Neue CoV-Mutation in Vietnam entdeckt
In Vietnam wurde eine neue Coronavirus-Mutation entdeckt. Diese weist sowohl Eigenschaften der britischen als auch der indischen Corona-Variante auf und soll besonders leicht übertragbar sein.
Variante aus zwei Mutationen
Hintergrund der Maßnahmen ist eine laut ofiziellen Regierungsangaben vom Samstag in der Stadt nachgewiesene neue Coronavirus-Variante. Gesundheitsminister Nguyen Thanh Long sagte nach Berichten von staatlichen Medien, die neue Variante weise sowohl Eigenschaften der bisher bekannten zuerst in Großbritannien nachgewiesenen Mutation B.1.1.7 als auch der zuerst in Indien nachgewiesenen Mutation B.1.617 auf.
Die neue Variante zeichne sich dadurch aus, dass sie sich rasch über die Luft weiterverbreite, sagte der Minister. Nach der Infektion steige die Virenlast im Rachen der Patienten sehr schnell an und verbreite sich dann sehr stark in der Umgebung. Zur Zahl der mit der neuen Variante infizierten Patienten äußerte sich Long nicht.
Vietnam mit seiner rund 96 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung war bisher mit niedrigen Fallzahlen vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Bislang wurden knapp über 7.000 Infektionen gemeldet, von denen allerdings pber 4.000 erst seit Ende April auftraten. Die Zahl der Coronavirus-Toten wird mit 47 angegeben.