China erlaubt Paaren drei Kinder

Peking hat seine strenge Zweikindpolitik gelockert und erlaubt Paaren nun, drei Kinder zu bekommen. Die Maßnahme werde helfen, um „aktiv auf die alternde Bevölkerung zu reagieren“, gab die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua heute bekannt. Ziel sei es, „die Geburtenpolitik weiter zu optimieren“, hieß es. Ab wann die Erlaubnis für eine „Drei-Kinder-Familie“ gelten soll, blieb zunächst offen.

Erst 2016 hatte China die jahrzehntelange Einkindpolitik abgeschafft – in der Hoffnung, die Zahl der Babys zu erhöhen. Seither wurde offiziell eine Zweikindpolitik vertreten. Auch soll das Pensionseintrittsalter nun schrittweise angehoben werden. Details dazu wurden jedoch nicht genannt.

Gesellschaft überaltert

Die Entscheidung erfolgt wenige Wochen nach einer Volkszählung, die einen starken Rückgang der Geburtenrate im bevölkerungsreichsten Land der Erde verzeichnete. Laut der Volkszählung wuchs die Einwohnerzahl im vergangenen Jahrzehnt nur noch um 5,38 Prozent auf 1,41 Milliarden – und damit so langsam wie seit den 1950er Jahren nicht.

Statistisch bekommt eine Frau 1,3 Kinder. Zugleich altert die Gesellschaft schneller. Der Anteil der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, lag im Jahr 2020 bei 13,5 Prozent, nachdem es 2010 nur 8,87 Prozent waren.

Sorge um Wirtschaft

Die Zentralbank hat in der jüngeren Vergangenheit mehrfach auf die demografischen Veränderungen hingewiesen. Diese könnten zu wirtschaftlicher Stagnation, sinkender Sparquote und fallenden Vermögenspreisen führen, während das derzeitige Pensionssystem schlecht auf den Alterungsprozess vorbereitet sei.

Die Rivalität mit den USA hat die Dringlichkeit für China erhöht, eine stärker innovationsgetriebene Wirtschaft aufzubauen. Unter Präsident Xi Jinping zielt die Regierung darauf ab, die Abhängigkeit von ausländischen Märkten und Technologien zu verringern.