Hohe Strafen nach Prozess gegen Stahlkonzern in Süditalien

In der süditalienischen Stadt Tarent ist heute ein Prozess wegen schwerer Umweltverschmutzung und fahrlässiger Tötung mit hohen Strafen zu Ende gegangen. Ein Schwurgericht in der Adria-Stadt verurteilte den Ex-Eigentümer des Stahlkonzerns Ilva, Fabio Riva, zu 22 Jahren Haft und seinen Bruder Nicola zu 20 Jahren Haft. Weitere zwei hochrangige Ex-Manager der Stahlkonzerns wurden zu 21 Jahren Haft verurteilt.

44 Personen und drei Gesellschaften des Stahlkonzerns Ilva mussten sich bei den 2016 begonnenen Prozess verantworten. Unter den Angeklagten war auch Nichi Vendola, Ex-Präsident der Region Apulien, zu der Tarent gehört. Er wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Ilva steht seit 2012 wegen schädlicher Emissionen aus dem Stahlwerk in Taranto im Visier der Ermittlerinnen und Ermittler. Die Staatsanwaltschaft wirft den Ex-Eigentümern des Stahlwerks vor, Giftstoffe in der größten Fabrik im Süden des Landes emittiert zu haben, die zu überdurchschnittlich vielen Krebserkrankungen geführt haben sollen. 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fabrik sollen zwischen 2004 und 2010 an den Auswirkungen von Asbest sowie weiterer krebserregender Stoffe gestorben sein.