Vermögen in der Schweiz doppelt so hoch wie vor 20 Jahren

Die privaten Vermögen in der Schweiz vermehren sich im großen Stil. Seit dem Jahr 2000 hat sich das Finanz- und Immobilienvermögen laut der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit über vier Billionen Franken (3,3 Bio. Euro) mehr als verdoppelt. Verteilt sind die Reichtümer aber immer ungleicher.

Das von der SNB ermittelte Reinvermögen wird auf insgesamt 4.129 Mrd. Franken geschätzt und umfasst alle Vermögenswerte inklusive Aktien, Immobilien und Pensionskassengelder. Ausgeklammert werden Wertsachen wie Schmuck und Kunstobjekte. Rechnerisch resultiert damit per Ende 2019 ein Vermögen pro Kopf von rund 460.000 Franken.

Damit setzt sich die Schweiz im Vergleich mit anderen europäischen Ländern an die Spitze: „In den Nachbarländern liegt das Reinvermögen pro Kopf rund zwei- bis dreimal tiefer“, heißt es dazu im Themenbericht der SNB. Auf Österreich wird im Bericht aber nicht im Speziellen eingegangen.

Steigende Immobilienpreise

Zum Vermögenszuwachs beigetragen haben laut SNB vor allem die steigenden Immobilienpreise. Im Vergleich zu vor zwei Jahrzehnten erhöhte sich nämlich der Anteil von Immobilien an den Aktiva markant: Machten sie im Jahr 2000 noch 38 Prozent der Vermögen aus, so waren es Ende 2020 bereits rund 44 Prozent oder 942 Milliarden Franken. Das „Betongold“ bildete somit das eigentliche Fundament des Vermögenswachstums.

Diese Entwicklung hat aber auch Folgen auf die Verschuldung der Bevölkerung. So ist dem SNB-Bericht zu entnehmen, dass die Verpflichtungen etwa in Form von Hypotheken im Verhältnis zur Größe der Bevölkerung über den betrachteten Zeitraum „regelmäßig zugenommen“ haben. In den Nachbarländern hätten diese stagniert bzw. in Deutschland sogar abgenommen.