DR-Kongo: Über 70 Tote bei Angriffen auf Dörfer

Im Osten der zentralafrikanischen Demokratischen Republik (DR) Kongo sind bei einem Rebellenangriff mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen. Bewaffnete Kämpfer hätten in der Ituri-Region die Dörfer Boga und Tchabi überfallen und dort ein Blutbad angerichtet, berichtete ein Militärsprecher. Die Bewaffneten hätten nach der Ermordung der Bewohnerinnen und Bewohner die Behausungen geplündert und auch mehrere Menschen – darunter Jugendliche – mitgenommen.

Bei den Männern soll es sich den Angaben zufolge um Extremisten der islamistischen ADF-Gruppierung handeln. Die Region war wiederholt von den aus Uganda ins Nachbarland herüberkommenden Rebellen überfallen worden.

Bodenschätze von Bedeutung

Die US-Regierung hat die ADF als Ableger der Miliz Islamischer Staat (IS) vor Kurzem als globale Terrororganisationen eingestuft. Sie ist vor allem in den östlichen Provinzen Nordkivu und Ituri aktiv. Sie soll laut den Vereinten Nationen unter der Führung von Seka Musa Baluku im Vorjahr bei Angriffen 850 Zivilpersonen getötet haben.

Im Osten der DR Kongo sind mehrere Milizen aktiv, denen es meist um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze wie Kupfer, Cobalt, Gold und Diamanten geht.

Die betroffene Region liegt unweit des Virunga-Nationalparks an der Grenze zu Uganda und Ruanda, der vor allem wegen seiner seltenen Berggorillas weltweit bekannt ist. Dort liegt auch die Millionenstadt Goma, aus der nach einem Ausbruch des nahe gelegenen Vulkans Nyiragongo Hunderttausende Menschen aus Angst vor einer erneuten Eruption geflohen sind.