Suche nach rund 200 entführten Kindern in Nigeria

Im Norden Nigerias hat die Suche nach rund 200 entführten Kindern begonnen. Heute gab es nach Angaben von Behörden noch keine neuen Erkenntnisse über die Identität der Täter. Bewaffnete hatten die zwischen drei Jahre und 14 Jahre alten Kinder gestern aus einer Schule entführt. Auch drei Lehrer bzw. Lehrerinnen seien gekidnappt worden, hieß es.

Nach Angaben des Leiters der Schule in der Stadt Tegina im Bundesstaat Niger, Umar Idris, haben Eltern von 136 Schülerinnen und Schülern die Identität ihrer Kinder auf einer Vermisstenliste bestätigt. Der Identifikationsprozess gehe noch weiter, so Idriss. Man vermute, dass die Entführer rund 200 Kinder oder sogar mehr in ihre Gewalt gebracht haben. Die Schule unterrichtet mehr als 300 Mädchen und Jungen.

Entführungen häufig

Bewaffnete auf Motorrädern hatten gestern um sich geschossen. Eine Person sei dabei getötet worden, eine weitere verletzt, sagte Idriss der dpa. In der Region hatten erst im Februar Bewaffnete 27 Schülerinnen und Schüler verschleppt und einen getötet.

Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas sind in den vergangenen Jahren wiederholt Kinder und Jugendliche aus Bildungsstätten entführt worden. Der spektakulärste Fall ereignete sich 2014, als die islamistische Terrormiliz Boko Haram 276 Schülerinnen entführte. Inzwischen terrorisieren auch kriminelle Banden die Bevölkerung mit Massenentführungen. Offen bleibt meist, ob Lösegeld gezahlt wurde.