Schiffsunglück vor Sri Lanka: Tote Fische und Schildkröten

Nach dem Schiffsunglück vor Sri Lanka sind inzwischen Hunderte tote Fische, einige tote Schildkröten, Trümmer und Mikroplastikgranulate an den auch bei Touristinnen und Touristen beliebten Stränden gefunden worden. Das teilten Fischereivereinigungen in verschiedenen Teilen des Inselstaates im Indischen Ozean gestern mit. Die unter der Flagge von Singapur registrierte „X-Press Pearl“ brennt seit zwölf Tagen. Das Feuer sei nun aber unter Kontrolle, heißt es von der Marine Sri Lankas.

Navy-Soldaten aus Sri Lanka in Schutzanzügen reinigen einen Strand in Colombo (Sri Lanka)
APA/AFP/Lakruwan Wanniarachchi

Mehr als tausend Soldaten und Seeleute versuchten die Strände von den Plastikstückchen zu befreien, die immer wieder an Land geschwemmt würden, sagte ein Marinesprecher. An Teilen der Küste sei das Fischen bis auf Weiteres verboten worden, wovon mehr als 6.000 Fischer betroffen seien, berichtete die All Island Fisheries Association. Die Chefin der Meeresschutzbehörde, Dharshani Lahandapura, sagte, dass sie in den vergangenen Jahren keinen vergleichbaren Schaden gesehen habe.

Salpetersäure lief ins Meer aus

Das Schiff war beladen mit 1.486 Containern mit 25 Tonnen teils gefährlichen Chemikalien – darunter Salpetersäure und Mikroplastikgranulate zur Plastikherstellung – und Kosmetika. Die Fracht sollte von Indien nach Singapur gebracht werden. Aber dann sei während eines Sturms eine Chemikalie aus einem Container ausgetreten, was eine chemische Reaktion ausgelöst und zum Feuer geführt habe, sagte ein Marinesprecher. Die Polizei begann gestern, den Kapitän und die Crewmitglieder, die sich inzwischen auf Sri Lanka in Quarantäne befinden, zu befragen.