Australier Cormann neuer Chef der OECD

Australiens Ex-Finanzminister Mathias Cormann führt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die nächsten fünf Jahre. Der aus dem deutschsprachigen Osten Belgiens stammende Cormann übernahm heute in Paris das Amt des Generalsekretärs vom Mexikaner Angel Gurria. Der 50-jährige Cormann ist der erste Mann aus dem asiatisch-pazifischen Raum an der OECD-Spitze. Cormann kann auf eine ungewöhnliche Karriere zurückblicken.

Neuer OECD-Chef Mathias Cormann
Reuters/Denis Balibouse

Er wurde in Eupen nahe der Grenze zu Deutschland geboren, ging in Lüttich in die Schule und studierte Jus in Namur und Löwen. Mitte der 1990er Jahre wanderte er nach Australien aus und stieg dort in der Politik auf. Seit dem Jahr 2000 ist er australischer Staatsbürger.

2003 und 2004 war er Vizevorsitzender der Liberal Party im Bundesstaat Western Australia. Von 2013 bis 2020 amtierte er als Finanzminister Australiens – und war damit länger in diesem Amt als alle seine Vorgänger.

Aktivisten hatten ihn während seiner OECD-Kandidatur wegen der australischen Klimapolitik kritisiert. Cormann gilt als konsequenter Verfechter niedriger Steuern, offener Märkte und des Freihandels