Vienna Shorts: ORF.at-Preis für „Letters from a Window“

Nigel Gavus und Ilkin Beste Cirak sind gestern Abend für „Letters from a Window“ mit dem ORF.at-Publikumspreis für den beliebtesten österreichischen Kurzfilm unter zehn Minuten im Rahmen des internationalen Festivals Vienna Shorts ausgezeichnet worden.

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Bei „Letters from a Window“ handelt es sich um eine experimentelle Reflexion über Film und die gesellschaftliche Stimmung während der CoV-Pandemie. Der Film besteht aus schnell aufeinander geschnittenen stehenden Schwarz-Weiß-Bildern. Die Zeit der Handlung bleibt unklar, jedenfalls ist die Welt, die von einer Briefschreibenden Erzählerin beschrieben wird, bedrohlich und vermutlich totalitär. Die meisten Personen tragen Masken, und die Erzählerin sagt, in ihren Träumen würden die Menschen noch miteinander interagieren. Schließlich kommt die Erzählerin selbst ins Bild und ergründet das Wesen filmischer Bilder mit eindringlichen Fragen wie: „Was unterscheidet einen Menschen von einem Bild?“

„Der natürliche Tod der Maus“ als großer Gewinnerfilm

Gleich doppelt prämiert wurde der deutsche Animationsfilm „Der natürliche Tod der Maus“ von Katharina Huber. Sie wurde nicht nur als beste Regisseurin ausgezeichnet, sondern siegte auch im internationalen Wettbewerb Animation Avantgarde, teilte das Festival mit.

Damit ist der Film auch im Rennen um die Oscars, ebenso wie die österreichische Koproduktion „Cause of Death“ der südafrikanischen Regisseurin Jyoti Mistry, die den Hauptpreis im Österreich-Wettbewerb für sich reklamieren konnte. Den internationalen Wettbewerb Fiction & Documentary entschied wiederum der serbische Coming-of-Age-Film „Armadila“ von Gorana Jovanovic für sich. Auch dieser Streifen ist damit für die Oscars qualifiziert.

Die Jury-Preise der drei Wettbewerbe gingen an den Franzosen Yann Chapotel („Inside“), den Österreicher Michael Heindl („Spring Will Not Be Televised“) sowie die Griechin Thelyia Petraki („Bella“). Den österreichischen Musikvideopreis durfte wiederum Lorenz Uhl entgegennehmen, und zwar für sein Video „Brumm Brumm“ von Yunko x Oehl feat. Autodrom. Publikumspreise gab es neben „Letters from a Window“ für die französische Animation „Empty Places“, den Preis der Jugendjury sicherte sich Mo Harawe für „Life on the Horn“. Insgesamt wurden damit Auszeichnungen im Wert von 21.600 Euro vergeben.