Norbert Hofer tritt als FPÖ-Parteichef zurück

Norbert Hofer tritt als FPÖ-Parteichef zurück. Entsprechende Medienberichte bestätigte die FPÖ heute per Aussendung. Hofer habe heute einen „dreiwöchigen Rehabilitationsaufenthalt in Baden beendet und in den letzten drei Wochen hat er auch über seine persönliche Zukunft in der Politik nachgedacht und ist zur Überzeugung gekommen, dass er das Amt des Bundesparteiobmannes der FPÖ nicht weiter ausüben wird“.

Der überraschende Rücktritt zeichnete sich kurz zuvor bereits ab. Mehrere Medien berichteten von einem auf Hofers Twitter-Profil bekanntgegebenen Rücktritt – das Posting wurde kurz darauf allerdings wieder gelöscht.

Wie Hofer nun laut FPÖ-Aussendung mitteilte, sei die Zeit nach „Ibiza“ nicht einfach gewesen. „Es war eine schwierige Aufgabe, die Partei nach dem plötzlichen Ende der erfolgreichen schwarz-blauen Koalition wieder aufzubauen.“ In den letzten Monaten ist es laut Hofer gelungen, die Partei wieder zu stabilisieren und in Umfragen an die 20-Prozent-Marke heranzuführen. „Damit habe ich die Partei so weit aufgestellt, damit sie auch in den nächsten Jahren Erfolg haben kann. Meine eigene Reise an der Spitze der FPÖ ist aber mit dem heutigen Tag zu Ende.“

Kickl erklärte Spitzenkandidatendebatte für beendet

Nur kurz vor Hofers Rücktrittserklärung erklärte FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl im Rahmen einer Wanderung mit FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz auf der Rax die Spitzenkandidatendebatte um ihn und Hofer für vorerst beendet. Ein Rücktritt Hofers war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Kickl bekräftigte vielmehr, dass es nichts Außergewöhnliches sei, wenn der Klubobmann einer Partei für die Nationalratswahl zur Verfügung stehe. Es könne zudem sein, dass die Nationalrastwahl und die Präsidentschaftswahl zusammenfallen, und dann würde es zwei Kandidaten brauchen.

Auch Schnedlitz erklärte die Debatte für beendet bzw. nicht vorhanden. Dass er mit Kickl gemeinsam wandere, sei kein Bekenntnis zu einer Seite, sondern darin begründet, „dass das mein Wahlkreis ist“, so Schnedlitz.